Pressekonferenz zum Kita-Report in Köln

Kölner Kita-Report verspricht akuten Personalmangel zu bekämpfen

Stand: 09.10.2024, 16:33 Uhr

Beim aktuellen Kölner Kita-Report wird die prekäre Lage der Kindertagesstätten in Köln deutlich – Lösungen verspricht vor allem die Investition in Auszubildende und Fachpersonal.

Von Franziska Schork

Um die aktuelle Lage in Kölner Kitas abzubilden, wurden im letzten Jahr Elternbeiräte und Fachkräfte befragt. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch vom Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und dem Jugendamtselternbeirat diskutiert.

Die Situation sei prekär, es fehle überall an Fachkräften und man müsse die Situation in den Griff kriegen bevor die Lage kippe, so Judith Gövert, Geschäftsführerin des DGB Köln-Bonn. Allein 2023 fehlten circa 700 Fachkräfte an Kölner Kitas. Deshalb fielen Aktivitäten wie Vorlesen oft komplett weg und ganze Kita-Gruppen mussten geschlossen werden.

Viele Erzieher wollen in Teilzeit gehen

Neben den Eltern leidet vor allem auch das Kita-Personal. 42 Prozent der befragten Erzieher gaben an, über 12 Monate lang in unterbesetzten Teams gearbeitet zu haben. Karina Mester, Personalrätin der Kindertagesstätten, sagt dazu: „Viele Erzieher wollen so früh wie möglich in Rente gehen oder ihre Stunden vorher schon reduzieren – Viele suchen das Gespräch mit mir und erkundigen sich nach Teilzeit.“

Kölner Kita-Report verspricht akuten Personalmangel zu bekämpfen

WDR Studios NRW 09.10.2024 00:27 Min. Verfügbar bis 09.10.2026 WDR Online


Um den Personalmangel in den Griff zu kriegen, sollen mehr Anreize für Auszubildende geschaffen werden: Zum Beispiel ein Parkticket für innerstädtische Kitas, bessere Bezahlung oder ein Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr. Denn viele Auszubildende brechen die Ausbildung vorher ab oder wechseln direkt nach der Ausbildung das Berufsfeld.

Erhöhung des Essensgeldes um mehr als 50 Prozent

Im Fokus standen außerdem die Erhöhung des Essensgeldes der Stadt Köln von 45 Euro auf 70 Euro pro Monat. Dafür wurde auch eine Refinanzierung des hauswirtschaftlichen Personals vorgeschlagen, um Erzieher zu entlasten. Den aktuellen Betreuungsschlüssel und damit auch die Kita-Öffnungszeiten zu verbessern, sei ein wichtiger Schritt für die Stadt Köln – unter anderem auch um Frauen einen schnellen Wiedereinstieg im Job zu ermöglichen und Kinderbetreuung nicht nur Frauen zu überlassen.

Unsere Quellen:

  • WDR Reporterin vor Ort

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