Unterrichtspause am Bedburger Silverberg Gymnasium. Das KI-Mobil ist da. Finja, Johannes und Jonas sind die ersten, die heute darin tüffteln dürfen. Ein unscheinbarer Bus ausgestattet mit modernster Hard- und Software.
An der Wand hängt ein großer Flachbildschirm. Auf einem schmalen Tisch liegen Tablets und es dauert keine Minute, da haben die drei Jugendlichen ihre eigenen Songs komponiert- mit KI. Düster dröhnt Metalmusik durch das Fahrzeug. "Das ist schon sehr ausgefeilt. Wenn man es richtig anwendet, dann ist es weit mehr als nur Spielerei", sagt der 16-jährige Jonas Pelzer.
Workshops für KI Fitness
In der ersten Stunde steht im Biologieraum des Bedburger Silverberg Gymnasiums Künstliche Intelligenz auf dem Stundenplan. Leonie Mühlbauer von IT Fitness, einem Förderverein für Jugend und Sozialarbeit aus Berlin, zeigt Schülerinnen und Schüler aus der 9. Klasse zwei Bilder. Eines wurde mit Hilfe von KI erzeugt. Beim anderen hat das Bild ein Mensch geknipst. Viele Schüler erkennen den Unterschied nicht.
KI Musik komponieren. KI Bilder erkennen. Nur zwei Bausteine des pädagogischen Programms, erklärt Jutta Schneider von IT Fitness. Der Förderverein wird samt KI Mobil von Microsoft unterstützt. Neben spielerischen Experimenten gehe es aber auch darum, die Chancen und die Herausforderungen zu diskutieren, erklärt Schneider. "Während man eine künstliche Intelligenz benutzt, stellt man oft fest, dass man an seine Grenzen stößt. Weil die KI kein Wissensmodell ist. Wenn wir von Chat GPT und Co Pilot sprechen: Das sind Sprachmodelle."
Bedburg will europäische Digitalwirtschaft anlocken
Der Besuch des KI Mobils in Bedburg ist alles andere als ein Zufall. Nicht weit entfernt von der Bedburger Anschlusstelle der A61 will Microsoft riesige Rechenzentren bauen. Bedburg will einer der Standorte für die europäische Digitalwirtschaft werden. Und die KI Fachkräfte von Morgen sind die Schüler von heute. Künstliche Intelligenz soll am Silverberg Gymnasium die Schüler unterstützen. "Einen Lernpartner, der die Eigenschaft hat, Feedback zu geben. Das ist meines Erachtens das Revolutionäre an KI.", sagt der Informatiklehrer.
Schüler fordern mehr Einsatz von KI
Die Schülerinnen und Schüler können es kaum erwarten. Viele Mitschülerinnen und Mitschüler rechnen mit Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt, sollten ihre KI Kenntnisse schlecht sein, sagt der 16-jährige Jonas Pelzer. "Man muss als Schüler lernen: Wie benutze ich eine KI richtig. Wie schreibe ich richtig einen Befehl an die KI. Weil mit einer KI kann man viel tun. Man kann auch viele Fehler machen und wenn man in die Arbeitswelt eintritt und keine Ahnung hat wie so etwas funktioniert.Dann ist das natürlich ein sehr großes Problem."
Unseren Quellen:
- IT Fitness - Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V.
- Stadt Bedburg
- Microsoft Deutschland
- Silverberg Gymnasium Bedburg