Die Polizei hat auf den Handys der Tatverdächtigen ein Video gefunden, das die Tat zeigen soll. Die mutmaßlichen Täter und das Opfer einer Gruppenvergewaltigung in Iserlohn haben laut Staatsanwaltschaft iranische Wurzeln. Die Verdächtigen sollen ihr Opfer gefesselt und sexuell erniedrigt haben.
Vier Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Ein politisch begründetes Motiv scheint inzwischen unwahrscheinlich. Es war ursprünglich vermutet worden, weil das Opfer ein Regimekritiker ist.
Konflikt auf zwischenmenschlicher Ebene
Laut Staatsanwaltschaft war vielmehr ein Konflikt auf zwischenmenschlicher Ebene Auslöser der Tat. Außerdem sollen nur die vier festgenommenen Männer die Tat begangen haben. Das zeigt das Handyvideo, das bei den Tatverdächtigen sichergestellt und ausgewertet wurde. Zunächst gingen die Behörden noch von sechs Tatverdächtigen aus.
Vor gut zwei Wochen sollen die vier Tatverdächtigen den Mann, der aus dem Iran stammt, auf dem ehemaligen Iserlohner Brauergelände vergewaltigt haben.
Vorwurf: Opfer Gefesselt und sexuell erniedrigt
Nach dem Polizeieinsatz sprach Staatsanwalt Michael Burggräf von einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung, die sich auf dem ehemaligen Brauerei-Gelände abgespielt habe. Die Männer sollen ihr Opfer gefesselt und sexuell erniedrigt haben.
Bei dem Opfer handele es sich um einen 30-jährigen iranischen Geflüchteten, so Burggräf. Er kam zunächst ins Krankenhaus, ist mittlerweile aber an einem sicheren Ort untergebracht.
Opfer leidet an hochansteckender Krätze
Nach WDR-Informationen soll der Mann an der hochinfektiösen Krätze leiden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch die beiden noch flüchtigen Tatverdächtigen infiziert sein könnten.
Laut Bundeskriminalamt handelt es sich um eine Gruppenvergewaltigung, wenn mindestens zwei oder mehr Täter bewusst und gewollt Teil der Tat waren. Dabei müssen nicht alle Beteiligten in das Opfer eingedrungen sein, aber an der Verwirklichung der Tat mitgewirkt haben. Also gehört zu der Gruppe der Täter per Definition auch, wer die Tat mit vorbereitet oder unterstützt hat.
Zeugen hörten Schreie
Den Ermittlern zufolge kam es am späten Samstagabend (07.09.2024) zu der Tat. Zeugen hatten Schreie aus einem Gebäude gehört und die Polizei verständigt. Die Ermittler fanden das verletzte Opfer.
Vier Tatverdächtige im Alter von 24, 34, 42 und 46 Jahren konnten in einem angrenzenden Waldstück festgenommen werden, gegen sie wurde Haftbefehl erlassen. Sie sitzen in Untersuchungshaft und haben angegeben, in den Niederlanden und Dänemark zu leben.
Unsere Quellen:
- Presseerklärung der Hagener Staatsanwaltschaft und Polizei
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur AFP
- Interview mit Polizei Hagen