JVA-Aktionstage in Heinsberg - zweite Chance im Handwerk

Stand: 20.04.2023, 19:06 Uhr

Handwerksbetriebe können sich über die Ausbildung von Häftlingen informieren. Die Justizvollzugsanstalt Heinsberg hat eingeladen.

Wer das Gefängnis mit einer Berufsausbildung verlässt, der wird seltener rückfällig. Die Ausbildung im Knast ist eine echte Chancen für die jungen Menschen und erleichtert auch die Resozialisierung.

15 Ausbildungsberufe

Im Heinsberger Jugendgefängnis werden Ausbildungen in rund 15 Berufen angeboten: vom Maurer über Maler bis hin zum Industriemechaniker. Dafür stehen fast 200 Plätze zur Verfügung. Wichtig sei, die ehemaligen Häftlinge auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, sagt der Leiter der JVA Heinsberg.

Viele Betriebe hätten aber noch immer Bedenken, wegen der kriminellen Vergangenheit der Arbeitssuchenden. Bei den Aktionstagen haben die Handwerker die Möglichkeit, mit potenziellen Mitarbeitern zu sprechen.

Gegen Fachkräftemangel und Perspektivlosigkeit

Die Initiative "Handwerk im Hafthaus" ist eine Kooperation von Justizministerium, Handwerkskammertag und Handwerkskammern mit den Gefängnissen in Bochum und Heinsberg. Für den Leiter der JVA Heinsberg, Jochen Käbisch, profitieren von der Initiative die Unternehmen genauso wie die ehemaligen Gefangenen: "Der Betrieb befriedigt seinen Fachkräftemangel - der Gefangene gewinnt ein weiteres Stück Perspektive auf eine straffreie Zukunft."

Über das Thema hat die Lokalzeit aus Aachen am 20.04.2023 berichtet.