Jedes Mal, wenn Joachim Umbach den Deckel zu dem Sammelbehälter mit den Kippen öffnet, schlägt ihm ein sehr unangenehmer Geruch entgegen. Und das passiert dem Initiator der Aktion "Rheinkippen" ziemlich oft an diesem Nachmittag in der Düsseldorfer Innenstadt. Hier haben die Umweltschützer die Sammelbehälter aufgebaut. "Ich bin natürlich stolz auf das Ergebnis", erzählt Umbach. "Aber es ist einfach auch erschreckend, wie viele Kippen die Leute gedankenlos wegwerfen."
Kippen sammeln – mit abschreckender Wirkung?
Viele Freiwillige haben sich an der Aktion beteiligt - Schulklassen, Vereine oder Privatpersonen. Eine Gruppe Geo-Cacher war besonders fleißig, sie bringt gleich einen ganzen Müllsack mit: mehrere Zehntausend Kippen, die sie in der vergangenen Woche eingesammelt hat. Und eine Lehrerin sagt: "Ich habe eine siebte Klasse. Da gibt es schon welche, die Erfahrungen mit Zigaretten gemacht haben. Vielleicht hat die Aktion eine abschreckende Wirkung.“
Filter lösen sich erst nach 400 Jahren auf
Zigarettenkippen vermüllen nicht nur Parks und Wälder. Sie belasten auch die Umwelt. Wissenschaftler haben berechnet, dass die Zersetzung eines Filters bis zu 400 Jahre dauern kann. Hinzu kommt: Regen kann Giftstoffe aus den Filtern ausspülen. Die gelangen so ins Grundwasser. "Wir gehen davon aus, dass eine einzige Kippe ausreicht, um 40 Liter Grundwasser zu belasten“, so "Rheinkippen“-Chef Joachim Umbach. Macht allein in Düsseldorf – bei 250.000 Kippen – um die zehn Millionen Liter Grundwasser, die vor der Belastung mit Schadstoffen bewahrt werden konnten.
Nächstes "Rhine Clean Up“ im September
Auch in anderen Städten wie Bonn oder Duisburg waren Freiwillige in der vergangenen Woche unterwegs. Umbach schätzt, dass dort noch einmal 250.000 Kippen dazukommen. Und der Blick geht jetzt schon wieder nach vorne: Am 9. September steht der nächste "Rhine Clean Up“ auf dem Programm.