200 Jahre alter Bauernhof in Köln-Rodenkirchen gefunden
Stand: 18.12.2024, 16:27 Uhr
Wer in Köln ein Haus baut, muss sich darauf einstellen, dass beim Ausschachten etwas Historisches gefunden werden könnte. Das war jetzt auch in Rodenkirchen so - noch bevor der Bau des Bezirksrathauses begonnen hat.
So richtig überrascht waren die Fachleute nicht: Als sie an der Hauptstraße 85 im Kölner Stadtteil Rodenkirchen mit dem Ausschachtarbeiten begonnen hatten, fanden sie schnell die Überreste eines alten Bauernhofes. Der stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist bis zu 200 Jahre alt.
Die Grundmauern sind noch gut erhalten. Archäologen der städtischen Bodendenkmalpflege legen nun vorsichtig die Mauern frei und dokumentieren, was an diesem Ort früher gestanden hat.
Dorfgeschichte wird sichtbar
Gregor Wagner, Leiter der Archäologischen Bodendenkmalpflege (links), und Prof. Dr. Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums
"Hier wird Geschichte greifbar", sagte Prof. Dr. Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums in Köln. Er betonte, dass die Stadt Köln nicht nur in der Innenstadt aktiv werde, wenn es um archäologische Funde geht, sondern auch in den Außenbezirken wie Worringen oder eben hier in Rodenkirchen. "Der Hof stand damals nicht wie heute in Rodenkirchen, sondern vor dem Dorf!"
Die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, die auf dem Baugrundstück das neue Bezirksrathaus und eine Tiefgarage bauen will, sei froh, dass keine römischen Gräber gefunden wurden. Dann hätte der Bau womöglich länger stillgestanden.
Nur wenig Zeitverzug beim Bau des Rathauses
Jetzt wird noch bis Ende Januar/Anfang Februar genau geguckt, wie der alte Hof aussah. Das wird mit vielen Zeichnungen, Fotos und Drohnenfilmen dokumentiert. Wenn das geschehen ist, können die großen Bagger kommen und die Baugrube ausschachten. In drei Jahren soll das Bezirksrathaus Rodenkirchen fertig sein.
Unsere Quelle:
- Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR am 18.12.2024 auch im WDR-Fernsehen: Lokalzeit aus Köln, 19.30 Uhr.