Er hatte ausgedient und wurde ausgeschlachtet - was brutal klingt, ist bei vielen alten Waggons normal. Ein Schicksal, das auch der "Triebwagen 26" teilt. Nachdem er bis 1968 Personen in Mönchengladbach und anschließend in Aachen und Mainz beförderte, sollte er vor etwa 10 Jahren verschrottet werden. Ein Liebhaber-Verein konnte das verhindert. Seitdem wurde der Straßenbahn-Wagen aufwendig restauriert. Jetzt ist er zurück!
100 Jahre alt und 16 Tonnen schwer
Auf diesen Moment könnten viele in Mönchengladbach gewartet haben, aber wohl niemand so sehr wie Axel Ladleif. Er ist der Initiator der Rückholaktion und war bereits Tage vor der Anlieferung nervös. Nicht ganz unbegründet: "Triebwagen 26" ist der letzte originale Straßenbahnwagen aus Mönchengladbach - 16 Tonnen schwer und fast 100 Jahre alt.
Sein Baujahr ist 1926. "Das war das Verkehrsmittel, mit dem viele Städte groß geworden sind. Das war ein völlig selbstverständlicher Bestandteil des Lebens - nicht nur in Mönchengladbach", betont Ladleif. Um das Stück Stadtgeschichte zurückzuholen, wurde es sechs Jahre lang restauriert.
Historischer Wagen wird Ausstellungsstück
Für die Personenbeförderung kommt der Wagen aber nicht zurück. Die Schienen für ihn gibt es in Mönchengladbach schon lange nicht mehr. Seine neue Aufgabe: begehbares Ausstellungsstück für Straßenbahn-Fans. Und so ging es bei seiner Ankunft in seinem neuen alten Zuhause um Zentimenterarbeit. Mit einem Kran wurde der Wagon von einem Tieflader an Seilen auf sein Abstellgleis gehoben. Das allein hat fast drei Stunden gedauert. Dafür verbringt der "Triebwagen 26" dort hoffentlich seinen Lebensabend. "Herzlich willkommen in Mönchengladback", freut sich letztendlich auch Axel Ladleif.