Drogenbanden-Streit im Rheinland: Weitere Festnahme

Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 24 Jahre alten Mann. Er wurde am Donnerstagmorgen in Gelsenkirchen gefasst. Laut Mitteilung steht er im Verdacht „aktiv an der mutmaßlichen Entführung und an dem Gewaltgeschehen beteiligt gewesen zu sein.“

Explosionen und Entführung im Streit unter Drogenbanden

Anfang Juli hatten mehrere Tatverdächtige eine Frau und einen Mann in ein Haus nach Köln-Rodenkirchen verschleppt und dort gefoltert. Hintergrund sei eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen zwei Banden nach einem Drogengeschäft mit Millionenwert. Dabei hatte es auch Explosionen in Köln und weiteren NRW-Städten gegeben.

Auch Drogenhändler aus den Niederlanden sollen beteiligt sein. Für sie wird mitunter der Oberbegriff "Mocro-Mafia" verwendet.

Opfer gequält und gefoltert

Auf einem Video ist zu sehen, wie bei der Entführung im Juli ein Mann und eine Frau von mehreren Tätern gequält bzw. gefoltert werden. Der Tatort war ein großzügiges Einfamilienhaus in Köln Rodenkirchen. Die Polizei nahm damals vier Männer fest.

Mehrere Personen bereits festgenommen

Anfang August wurde ein 19-Jähriger in Köln-Kalk verhaftet, jetzt der 24-Jährige in Gelsenkirchen. Außerdem hat die Polizei auch die Wohnung eines 29-Jährigen durchsucht, der im Vorfeld des Entführungsgeschehens die Tat vorbereitet haben soll. Gegen ihn ist aber kein Haftbefehl erlassen worden.

Anfang Oktober hatte die Polizei in diesem undurchsichtigen Fall bereits eine "Schlüsselfigur" festgenommen. Am Flughafen in Paris ging den Ermittlern ein 22-Jähriger ins Netz, der als eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung der verschiedenen Gruppen zählt.

Unsere Quellen:

Hinweis der Redaktion zum Begriff "Mocro-Mafia": Auch wir verwenden diese Bezeichnung, weil sie weit verbreitet ist. Da die Bezeichnung umstritten ist, setzen wir sie in Anführungszeichen. Denn anders als der Name suggeriert, besteht das Netzwerk den Daten zufolge nicht ausschließlich aus Mitgliedern mit marokkanischen Wurzeln. Vielmehr handelt es sich um multinationale Banden, die etwa Kontakt zu spanischen Kriminellen halten und vor allem Geschäfte mit Kokain und Cannabis machen.