Fahrrad-Demo gegen Elterntaxis in Köln
Stand: 03.05.2024, 17:27 Uhr
An einer Grundschule in Köln gab es am Freitagmorgen zum ersten Mal eine Fahrrad-Demo. Damit wurde auf die teils gefährliche Verkehrssituation vor der Schule aufmerksam gemacht. Gefordert wird eine sogenannte Schulstraße.
Von Luisa Pfeiffenschneider
Freitagmorgen – Schulstart an der Gemeinschaftsgrundschule in Köln-Braunsfeld. Viele Schüler kommen mit dem Cityroller oder zu Fuß an der Grundschule an, die bunten Regenschirme gegen das graue Regenwetter aufgespannt, schwer beladene Rucksäcke auf dem Rücken. Andere springen aus den Autos ihrer Eltern, die ihre Autos aus den engen Straßen neben der Schule herausrangieren.
An diesem Tag fällt eine Gruppe besonders auf, circa 60 Schülerinnen und Schüler, sowie Eltern und Lehrer sind in einer Fahrrad-Kolonne gemeinsam zur Schule gefahren. Vereinzelt tragen sie Warnwesten und haben bunte Fähnchen auf ihre Fahrräder geschnallt. Als die Gruppe auf den Vorplatz der Schule einfährt, werden sie von drei Polizisten begleitet, die die Straßen für die Gruppe aus Fahrradfahrern abgesperrt haben.
Die Situation am Morgen ist chaotisch
Dominik Schiffmann hat zusammen mit anderen Lehrern und Eltern eine Arbeitsgemeinschaft für mehr Sicherheit auf dem Schulweg gegründet.
Die Fahrrad-Kolonne auf dem Weg zur Schule.
Sein Kind besucht die Grundschule in Braunsfeld und er macht sich, ebenso wie viele andere Eltern, Sorgen um die Sicherheit der Kinder. Ihre Forderung: Die Geilenkircherstraße soll eine sogenannte Schulstraße werden.
Autofreie Straßen für mehr Sicherheit
Offizielle Schulstraßen werden unmittelbar vor Schulbeginn oder zum Schulende zeitweise für einfahrende Autos und den Durchgangsverkehr gesperrt, damit die Kinder sicher an der Schule ankommen. Seit Anfang 2023 werden im Rahmen eines Pilotprojektes in den Stadtteilen Ehrenfeld und Ossendorf bereits Straßen zu den Stoßzeiten der Schulen abgesperrt.
Seit dem 7. August 2023 nehmen auch die Rosenmaarschule in Höhenhaus und die Gemeinschaftsgrundschule Diesterwegstraße in Brück an dem Pilotprojekt teil. "Es ist durchaus verständlich, dass Menschen ihre Kinder zur Schule fahren, je nachdem, wie weit sie weg wohnen, aber vielleicht an einer größeren Straße, oder ein paar Meter weiter weg, damit die Kinder den restlichen Weg laufen können", sagt Dominik Schiffmann. Seine AG plant zukünftig weitere Demonstrationen dieser Art.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- GGS Braunsfeld
- https://www.stadt-koeln.de/artikel/72337/index.html