Immer wieder mussten die Opfer ihre Aussagen wegen Tränenkrämpfen unterbrechen. Alle leiden noch unter dieser Tat, sind bis heute in psychiatrischer Behandlung und traumatisiert.
Michaela A. schilderte vor dem Aachener Landgericht sehr anschaulich wie sie, ihr Mann und das sechs Wochen alte Baby gegen den Tod gekämpft haben. "Ich hatte dieses kleine, schreiende Bündel in meinem Arm. Sie war damals so winzig, sie war knallrot im Gesicht. Sie hat nur geschrien. Ich war glücklich, als ich die Sirenen hörte. Jetzt ist die Feuerwehr da, jetzt werden wir gerettet", schilderte die Mutter die Erlebnisse der Feuernacht.
Michaela A. träumt bis heute von der Explosion
Die ganze Familie erlitt schwere Verbrennungen, die auch heute noch sichtbar sind. Ihr Mann und ihre Tochter kämpften monatelang um ihr Leben. Bis heute träume sie nachts von diesem "furchtbaren Ereignis".
Die Angeklagten sollen in dem Haus, in dem auch ihr Geschäft war, eine Explosion hervorgerufen haben, um Geld von der Versicherung zu bekommen.
"Jetzt bin ich jeden Tag auf Hilfe angewiesen!"
Dagmar L. ist mittlerweile auf einen Rollator angewiesen. Der 60-Jährigen mussten Teile der Finger amputiert werden. "Ich und meine Frau, wir hatten so viel noch vor. Wir haben uns unseren Lebensabend anders vorgestellt. Jetzt bin ich jeden Tag auf Hilfe angewiesen", führt die 60-Jährige aus.
"Ich habe Angst bei jedem Knall!"
Ihr größtes Hobby, das Malen, werde sie nicht mehr genießen können. Und auch ihre Frau leidet noch immer unter dieser Tat. "Ich bin total kaputt. Ich kann nicht mehr Auto fahren. Ich habe Angst bei jedem Knall. Ich kann nicht mehr schlafen", erzählt Gabriele L. unter Tränen.
Sohn entschuldigt sich, Vater bestreitet Beteiligung
Der 22-jährige Karsan A. – einer der Angeklagten – wollte sich persönlich bei den Opfern entschuldigen. Doch die meisten lehnten das Angebot ab. "Ich wollte ihnen sagen, dass es mir von Herzen leidtut. Ich wollte nicht, dass ihnen etwas passiert", so der Angeklagte, der mittlerweile die Tat gestanden hat. Sein 56-jähriger Vater betont dagegen weiterhin, dass er an der Tat nicht beteiligt gewesen sei.
Der Prozess wird in der kommenden Woche fortgesetzt. Bei einer Verurteilung droht den beiden Männern eine hohe mehrjährige Strafe. Das Urteil soll am 5. Januar 2024 verkündet werden.
Quelle:
- Reporter im Gericht