Begleitet von lauter Musik und Trillerpfeifen kamen die rund 900 Beschäftigten aus der Kiesindustrie am Mittag vor dem Landtag zusammen. Zuvor war der Demozug, begleitet von mehr als 20 kiesbeladenen LKW, durch die Düsseldorfer Innenstadt gezogen.
Der Protest der Gegenseite verlief deutlich ruhiger. Ein Stück weiter hatten sich etwa 80 Umweltschützer, unter anderem von BUND und NABU, getroffen. Sie fordern eine schnelle Einführung der Rohstoff-Abgabe: "Das ist für uns ein ganz wichtiges Element, um diesen ausufernden Kies- und Sandraubbau am Niederrhein, an der Weser und anderswo zu stoppen", sagte Dirk Jansen vom BUND.
Einführung einer Rohstoffabgabe unsicher
Zum ersten Januar des kommenden Jahres hatte die NRW-Landesregierung ursprünglich die Einführung einer Rohstoffabgabe für Kies gefordert. Inzwischen ist dieser Termin unsicher. Die Kies-und Sandunternehmen befürchten eine Verschlechterung der Geschäfte und wollen die Abgabe verhindern. Es sei eine unsinnige Idee, die Baustoffe zu verteuern und am Ende des Tages das Bauen teuerer zu machen, so Christian Strunk vom Baustoffverband "vero".
Es ist nicht das erste Mal, dass in der besonders betroffenen Region Menschen gegen noch mehr Kies-Förderung protestieren. Während die Gegner vor allem mit langfristigen Schäden für die Umwelt argumentieren, fürchtet die Abbaubranche höhere finanzielle Belastungen.