Streit um Kiesabbau am Niederrhein - Demos vor dem Landtag

Stand: 25.10.2023, 14:03 Uhr

Vor dem Düsseldorfer Landtag haben am Mittwoch sowohl Beschäftigte der Kiesindustrie als auch Gegner des Abbaus protestiert. In der besonders betroffenen Region am Niederrhein gibt es seit Jahren Protest gegen noch mehr Kies-Förderung.

Begleitet von lauter Musik und Trillerpfeifen kamen die rund 900 Beschäftigten aus der Kiesindustrie am Mittag vor dem Landtag zusammen. Zuvor war der Demozug, begleitet von mehr als 20 kiesbeladenen LKW, durch die Düsseldorfer Innenstadt gezogen.

Demonstranten halten Schilder hoch auf denen "Wald statt Kies" und "Keine weiteren Baggerlöcher" steht. | Bildquelle: Paula Gerhardus

Der Protest der Gegenseite verlief deutlich ruhiger. Ein Stück weiter hatten sich etwa 80 Umweltschützer, unter anderem von BUND und NABU, getroffen. Sie fordern eine schnelle Einführung der Rohstoff-Abgabe: "Das ist für uns ein ganz wichtiges Element, um diesen ausufernden Kies- und Sandraubbau am Niederrhein, an der Weser und anderswo zu stoppen", sagte Dirk Jansen vom BUND.

Einführung einer Rohstoffabgabe unsicher

Zum ersten Januar des kommenden Jahres hatte die NRW-Landesregierung ursprünglich die Einführung einer Rohstoffabgabe für Kies gefordert. Inzwischen ist dieser Termin unsicher. Die Kies-und Sandunternehmen befürchten eine Verschlechterung der Geschäfte und wollen die Abgabe verhindern. Es sei eine unsinnige Idee, die Baustoffe zu verteuern und am Ende des Tages das Bauen teuerer zu machen, so Christian Strunk vom Baustoffverband "vero".

Demonstranten vor dem Düsseldorfer Landtag. | Bildquelle: Paula Gerhardus

Es ist nicht das erste Mal, dass in der besonders betroffenen Region Menschen gegen noch mehr Kies-Förderung protestieren. Während die Gegner vor allem mit langfristigen Schäden für die Umwelt argumentieren, fürchtet die Abbaubranche höhere finanzielle Belastungen.