Verletzt wurde bei der Explosion in Wachtberg-Adendorf niemand. Der 53-jährige Bewohner des Hauses und Nachbarn wurden gegen 4.30 Uhr durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz. Der Tatortbereich wurde entsprechend gesichert. In die Ermittlungen vor Ort wurde die Tatortgruppe des Landeskriminalamts NRW mit einbezogen. Aktuell läuft die Spurensicherung. Die Explosion könnte im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen im Drogenmilieu stehen. Das sagte Bonns Polizeisprecher Robert Scholten dem WDR.
Galt Anschlag dem Sohn des Hausbesitzers?
Nach WDR-Informationen galt der Anschlag wohl nicht dem betroffenen Hausbesitzer. Der 53-Jährige gilt als unbescholten und polizeilich nicht bekannt. Mutmaßlich handelte es sich um eine Botschaft an den Sohn des Mannes, der seit Jahren im Ausland lebt. Dafür würde sprechen, dass der Name des Sohnes und das Wort "Dieb" auf das Haus gesprüht worden war.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am vergangenen Donnerstag mitgeteilt hatten, geht es mutmaßlich um eine Lieferung von 700 Kilogramm Cannabis aus den Niederlanden, von der 300 Kilogramm bis heute verschwunden sind. Eine Drogenbande aus dem Großraum Köln wird demnach verdächtigt, hinter dem Diebstahl zu stecken.
Zusammenhang mit Explosionen in Köln?
Ob es einen Zusammenhang zu der Serie von Explosionen in Köln gibt, ist eine der Kernfragen für die Ermittler. Die Polizei sucht Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu dem geschilderten Geschehen gemacht haben.
In den vergangenen Wochen hatten mehrere Zwischenfälle die Bevölkerung aufgeschreckt. Es handelte sich um drei Entführungsdelikte, Explosionen vor Privat-und Geschäftshäusern und Schussabgaben auf Wohnhäuser.
Wie Ermittler schilderten, sollen dafür jeweils Handlanger über den Messenger-Dienst Telegram angeheuert worden sein. Die reisen angeblich nur zur Begehung der Straftaten nach Deutschland ein und umgehend wieder ins Ausland zurück. Bei einem missglückten Anschlag in Solingen starb ein 17-jähriger Niederländer.
Hubschrauber im Einsatz
Zur Fahndung war auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Es ergaben sich laut Polizei bislang keine Anhaltspunkte auf den oder die Tatverdächtigen. Bestätigt hat die Polizei am Vormittag, dass es bereits am 11. September vor dem selben Haus eine kleinere Explosion gegeben hat. Dabei wurde ein Böller gezündet.
"Angst habe ich nicht aber ist schon ein komisches Gefühl, dass es hier passiert ist", sagt Anwohner Dietmar Hergarten. "Ist halt nicht Köln, sondern nur Adendorf."
Unsere Quellen:
- Polizei Bonn
- WDR-Reporter vor Ort
- WDR-Recherchen