Die Sperrungen im Evakuierungsbereich werden wegen eines technischen Problems aber noch aufrecht gehalten. Die Straßensperrungen werden jetzt nach und nach aufgehoben und die Anwohner können zurück in ihre Häuser. Lediglich rund um die Baustelle, in der die Bombe gefunden wurde, ist noch eine kleine Sperre eingerichtet. Das Auto mit dem die Bombe abtransportiert werden soll, war kaputt.
Bei der Bombe handelte es sich um eine Zehn-Zentner-Bombe. 6.000 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen.
Klinik mit 16 Facharztpraxen betroffen
Der Gefahrenbereich wurde mit einem Radius von 500 Metern festgelegt. Auch zwei Seniorenzentren und die Klinik "Links vom Rhein" mussten evakuiert werden. 16 Facharztpraxen und ein stationärer Bereich waren betroffen. Patienten sind angerufen worden, um Termine zu verschieben.
Anlaufstelle eingerichtet
"Für alle Personen, die von der Evakuierung in Köln-Rodenkirchen betroffen sind und nicht bei Familie oder Freunden unterkommen können, wird eine Anlaufstelle in der Turnhalle des Gymnasiums Rodenkirchen, Sürther Straße 55, eingerichtet", heißt es in einer Mitteilung der Stadt Köln. Haustiere dürfen nur in Boxen mitgebracht werden, andere müssen leider draußen bleiben.
Anwohner verärgert über Organisation
Die Information der Stadt über die Details rund um die Entschärfung ließen am Dienstag auf sich warten. Die Anwohner vor Ort reagierten teilweise verärgert, weil sie am Morgen nicht wussten, wohin sie gehen sollen. "Es ist gar kein Plan da," so einer von ihnen. "Um 9 Uhr sollen wir die Wohnung verlassen, aber wohin oder welcher Radius? Das ist alles nicht bekannt. Ich hab das Ordnungsamt angerufen, die konnten mir auch nichts sagen. Absolute Katastrophe."
Evakuierung im Seniorenheim
Am Seniorenheim St. Maternus der Caritas saßen den ganzen Morgen über ältere Menschen, die darauf warten mussten, abgeholt zu werden. Gabriela Scheer, Fachdienstleitung Hauswirtschaft und Verwaltung, sagt: "Es ist für uns das erste Mal, dass wir evakuieren. Wir waren heute morgen schon um 7 Uhr dabei, die Bewohner vorzubereiten und dann hat sich alles verzögert. Jetzt ist die Geduld der Bewohner gefragt." Mittlerweile ist bekannt, dass die Bewohner in eine Turnhalle gebracht wurden.
Bei Bauarbeiten wurde der amerikanische Bombenblindgänger am Montagabend im Bereich Adamstraße in Rodenkirchen gefunden. Vor Ort kümmerte sich der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln um alles.
Rund um die Entschärfung gibt es auch Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr (Stadtbahnlinien 16 und 17 und mehrere Buslinien) sowie Straßensperrungen. Auch der Bahnhof in Rodenkirchen wurde gesperrt.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Polizei Köln
- Stadt Köln
- Klinik & Ärztezentrum Links vom Rhein
- Anwohner Rodenkirchen