Bert Römgens ist neuer Schützenkönig von Neuss

Stand: 27.08.2024, 20:30 Uhr

Neuss hat einen neuen Schützenkönig. Bert Römgens hat den Marathon-Dreikampf am Dienstag nach 73 Schüssen für sich entschieden. Der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf hat sich als neuer Neusser König einen Traum erfüllt.

Von Piet Keusen

Bert Römgens kann es kaum fassen. Er riss die Arme nach oben, ballte die Faust, tanzte und rannte aus dem Schießstand. Der erste Weg des 58-Jährigen führte ins Publikum, zu seinem Ehemann Dionissios „Saki“ Liampotis. Ihn wollte Römgens als erstes in die Arme schließen. Die beiden werden das erste gleichgeschlechtliche Schützenpaar sein, das Neuss regiert.

Erst danach ließ sich der neue König vom Publikum feiern. Im fehlten fast die Worte: „Es ist einfach überwältigend! Das kommt jetzt scheibchenweise bei mir an. Ich freue mich so, so sehr!“

Drei Anwärter auf die Königswürde

Die Sympathien der Zuschauer hatte Römgens von Beginn an auf seiner Seite. Immer wieder schallten „Bert“-Rufe über den Schützenplatz. Drei Anwärter auf die Königswürde waren angetreten. Neben Römgens noch Klaus Ehren, Geschäftsführer der TG Neuss, vom Grenadierzug „Net kalle, donn“ und Stephan Meier vom Tambourkorps „In Treue fest“. Der Königsvogel machte es Ihnen nicht leicht.

Schon nach 32 Schüssen platzte die Scheibe in der Mitte auseinander. Es schien nur eine Frage von Minuten bis zur Entscheidung, doch der Holzvogel war zäh. Vergangenes Jahr reichten 42 Schüsse. Diesmal hing nach 50 Schuss noch ein Viertel des Vogels und nach 61 Schuss sah die Holzscheibe tatsächlich aus wie ein gerupfter Vogel.

Nach 73 Schuss die Entscheidung

Es ging um Millimeter. Nach 73 Schuss fiel dann schließlich auch der klägliche Rest und Bert Römgens war König: „Ich hatte zwischendrin gedacht., so zwischen Schuss 30 und 50, das wird nichts. Aber jetzt bin ich überglücklich.“

Auf Schultern wurde Römgens im Anschluss zur Proklamation getragen, begleitet von lauten „Bert“-Rufen. Ein Jahr lang wird er jetzt Neuss regieren. „Wir werden viel Spaß haben“, sagt der neue König, „am meisten freue ich mich auf die tollen neuen Begegnungen.“

Unsere Quelle:

  • WDR-Reporter vor Ort