Nach mehr als zehn Jahren Streit darf der 1.FC Köln auf dem Gelände seines Geißbockheims ein Trainings- und Leistungszentrum bauen. Das hat der Kölner Stadtrat genehmigt. Zuvor hatte der FC zugestimmt auf den Bau von vier Trainingsplätzen auf der Gleueler Wiese im Landschaftsschutzgebiet zu verzichten.
FC-Geschäftsführer Philipp Türoff hat am Nachmittag die lokale und die Sportpresse eingeladen. Und die Journalisten fragten sich zwischendurch: "Freut er sich eigentlich? Oder stört ihn etwas?" Beides trifft wohl zu. In wenigen Monaten hat Türoff nicht nur den Kompromiss entwickelt, sondern ihn auch noch durch die Politik gebracht.
FC hat Bauamt Masterplan vorgelegt
Damit hätte noch vor einem Jahr niemand gerechnet. Eine Vorstellung, wie das Leistungszentrum aussehen wird, ist im Masterplan des FC hinterlegt. Und sie würde vom Bauamt genehmigt werden.
Das freut den FC-Geschäftsführer. Zum ersten Mal seit vielen Jahren sei etwas passiert, sagt er den Journalisten. Der Ratsbeschluss ermögliche das Leistungszentrum zu bauen.
Nicht auf Kosten des Breitensports
Aber wie fast immer in Köln, der Teufel steckt im Detail. Einen Ascheplatz in der Nähe des Geißbockheims zum Beispiel darf der FC laut Ratsbeschluss zum Trainingsplatz umwandeln - weil er ihn braucht.
Die Kinder von Ballfieber Colonia aber auch. Die trainieren dort. Vor dem Rathaus machten sie sich gestern bemerkbar, um auf ihre Situation als Breitensportler aufmerksam zu machen.
FC und Ballfieber freundschaftlich verbunden
Philipp Türoff war auch dort und machte sich ein Bild. Der FC und Ballfieber Colonia sind sich freundschaftlich verbunden und beide haben kein Interesse, dass man sie gegenseitig ausspielt. Es gibt in Köln schlicht und ergreifend zu wenig Trainingsmöglichkeiten für alle.
Im Ratsbeschluss stehe, sagt Türoff, die Verwaltung sei beauftragt neue Trainingsmöglichkeiten zu finden. Das gehe aber in der derzeitigen Situation gar nicht. Der FC brauche Trainingsmöglichkeiten aber nicht auf Kosten des Breitensports, so Türoff.
Nur das große Ganze stimmt
Vielleicht kann man es so zusammenfassen: das große Ganze ist genehmigt. Jetzt geht das Gerangel um die Detailfragen los. Wann kann der Bau denn dann starten? Laut Geschäftsführer Philipp Türoff könnte mit dem Bau bereits im kommenden Jahr begonnen werden.
Das Leistungszentrum soll zwischen 30 und 50 Millionen Euro kosten. Allerdings lauern auch noch Bürgerinitiativen, die den Schutz des Grüngürtels fordern. Sie gelten als klagefreudig.
Unsere Quellen:
- 1. FC Köln
- WDR-Reporter vor Ort