Hat der 1.FC Düren Schleusergelder erhalten?

Stand: 29.01.2025, 13:11 Uhr

Im Zusammenhang mit der sogenannten Schleuseraffäre gerät nun auch Fußball-Regionalligist 1. FC Düren in den Fokus.

Von Wolfgang Deutz

Am Dienstag durchsuchten 130 Einsatzkräfte von Polizei und Staatsanwaltschaft mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Krefeld und Hessen. Im Mittelpunkt standen dabei drei Verdächtige im Alter von 50 bis 57 Jahren. Die Männer sollen Teil einer Schleuserbande gewesen sein, die reichen Bürgern aus China eine Aufenthaltserlaubnis beschafft haben soll. Darunter auch im Kreis Düren.

Wolfgang Spelthahn (CDU) bei einer Konferenz des Kreis Düren 2023 in China | Bildquelle: Privat

Ein Teil der rund 5,6 Millionen Euro, die die Männer als Gegenleistung erhalten haben sollen, könnte möglicherweise auch an den 1. FC Düren geflossen sein. Vorsitzender des Vereins ist der suspendierte Landrat des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn. Er war im November wegen der Ermittlungen seines Amtes enthoben worden.

Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt

Die Koordination und Ermittlungen in der Affäre um Luxusschleusungen hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf übernommen. Sie äußerte sich bislang nur schriftlich zur Razzia. Wörtlich heißt es in der Pressemitteilung: "Unter anderem sollen 150.000 Euro an Schleusungsgeldern dem Fußballverein 1. FC Düren zugeflossen sein, dessen Vorsitzender der mittlerweile suspendierte Landrat des Kreises Düren war."

Hat der 1.FC Düren Schleusergelder erhalten? WDR Studios NRW 15.01.2025 00:44 Min. Verfügbar bis 15.01.2027 WDR Online

Im Mittelpunkt der Razzia stehen zwei Anwälte

Im Mittelpunkt der Razzia stehen zwei Rechtsanwälte, die als Drahtzieher der Bande gelten sollen. Ihnen wird gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern und gewerbsmäßiger Bandenbetrug vorgeworfen.

Ob auch Geld aus besagten 150.000 Euro an den 1. FC Düren geflossen ist, bleibt bis zur endgültigen Klärung aber Spekulation. Man könne den Verein nicht unter Generalverdacht stellen, sagen die Ermittler. Es gelte aber zu klären, ob im Verein nicht doch jemand etwas gewusst habe.

Eine Verdächtige noch auf der Flucht

Während die zwei Rechtsanwälte mittlerweile in Untersuchungshaft sitzen, befindet sich eine Verdächtige noch auf der Flucht. Nach der Frau wird international gefahndet.

Die Ermittlungen in der Schleuseraffäre laufen seit April vergangenen Jahres. Bislang wurden mehr als 100 Gebäude deutschlandweit in acht Bundesländern durchsucht. 1000 Einsatzkräfte waren im Einsatz.

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Düsseldorf
  • Polizei Krefeld