Die Polizei Dortmund sprach von 73 Insassen - darunter 67 Schülerinnen und Schüler und fünf Lehrkräfte einer Schule in Marburg sowie der Fahrer. Vier Kinder wurden so schwer verletzt, dass sie die Nacht im Krankenhaus verbringen müssen. 23 weitere Schüler erlitten leichte Verletzungen. Um die Schüler zu befreien, musste die Feuerwehr die Frontscheibe des Busses aufsägen.
Die verletzten Jugendlichen sind laut Polizei Dortmund 14 und 15 Jahre alt. Mit leichten Verletzungen sei auch der 54-jährige Busfahrer in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die fünf Lehrkräfte des Gymnasiums in Marburg seien unverletzt geblieben.
Da alle Insassen im Bus ihre Sicherheitsgurte angelegt hatten, sei der Unfall noch glimpflich ausgegangen, erklärte die DRK-Kinderklinik Siegen.
Jugendliche können Krankenhaus wieder verlassen
Am Tag nach dem Busunglück können vier verletzte Jugendliche - drei Mädchen und ein Junge - das Krankenhaus wieder verlassen. Der Schulleiter des Marburger Steinmühle-Gymnasiums, von dem die Schüler kamen, zeigte sich erleichtert.
Schüler waren auf dem Weg nach England
Die Schüler waren mit dem Doppeldeckerbus auf Klassenfahrt und laut Polizei auf dem Weg nach England. Die Fahrt wurde nun abgesagt. Die Unfallursache ist noch unklar – nach ersten Erkenntnissen soll es aber kein Glatteis auf der Autobahn gegeben haben.
Mehrere Rettungswagen standen bereit, um Verletzte zu versorgen. Die Feuerwehr Siegen schickte einen Bus zur Unfallstelle, mit dem die Schüler in eine Klinik gebracht wurden. Ein Team aus Mitarbeitenden von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und dem Krankenhaus betreute und versorgte die Jugendlichen vor Ort, bis sie nach Marburg zurückgebracht werden konnten. Im Krankenhaus war auch psychologisch geschultes Personal im Einsatz.
Bus inzwischen geborgen
Warum der Bus von der Straße abkam, war auch am Sonntagabend noch unklar. Ein Unfall-Aufnahme-Team der Polizei Dortmund sicherte über neun Stunden Spuren und kontrollierte ausgiebig den Reisebus. Das Team hat die Fahrzeugtechnik ausgelesen und Unfallspuren analysiert - ohne einen Hinweis auf die Unfallursache zu finden. Es gibt laut Polizei bisher keinen Hinweis auf eine technische Ursache. Für die Bergung mit einem Autokran musste die Sauerlandlinie in Richtung Dortmund am Sonntagnachmittag für mehrere Stunden gesperrt werden.
Der Bus wurde sichergestellt. Jetzt wollen die Ermittler die Insassen als Zeugen befragen. Dazu gehören neben den Schülerinnen und Schülern auch die Lehrer und der Busfahrer. Das Ganze läuft in Zusammenarbeit mit der hessischen Polizei.
Hinweis: In einer ersten Version des Berichts war von 75 Schülern die Rede.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Feuerwehr
- Polizei Dortmund