Bei internationalen Razzien gegen die italienische Mafia-Organisation 'Ndrangheta war NRW am Mittwoch (05.12.2018) einer der Schwerpunkte. 67 Objekte überwiegend im Rheinland wurden laut BKA durchsucht, mehr als 600 Polizisten waren im Einsatz.
Verdacht: Kokainhandel im großen Stil
Einer der Hauptverdächtigen, ein 45-jähriger Gastwirt, wurde in Pulheim bei Köln festgenommen. Laut Ermittlern wird er der Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation beschuldigt. Außerdem soll er an "Kokainhandel in sehr, sehr umfangreichem Maße" beteiligt gewesen sein.
Weitere Festnahmen in NRW
In Solingen wurde ein ehemaliger Inhaber einer Düsseldorfer Im- und Exportfirma festgenommen. Bereits im Dezember 2015 hatten die niederländischen Behörden in einem Container in Rotterdam rund 80 Kilo Kokain (Marktwert: 2,5 Millionen Euro) beschlagnahmt. Recherchen ergaben, dass die Drogen für die Firma des 55-Jährigen bestimmt waren.
Am Niederrhein wurden in Kleve, Uedem und Straelen drei Wohnungen durchsucht und zwei Personen festgenommen.
Eine Festnahme gab es im Dreiländereck. Die Staatsanwaltschaft Aachen hatte schon länger gegen einen 58-Jährigen ermittelt - wegen Betrugs und Urkundenfälschung in mehr als 160 Fällen.
Weitere Razzien wurden in Köln, Neuss, Brühl, Duisburg, im Kreis Recklinghausen und im Ennepe-Ruhr-Kreis durchgeführt. Deutschlandweit werde gegen 47 Beschuldigte ermittelt, sagte der Duisburger Oberstaatsanwalt Horst Bien. In NRW sei Vermögen im Wert von mehreren Millionen Euro vorläufig beschlagnahmt worden.
Die kalabrische 'Ndrangheta gilt als mächtigste Mafia-Organisation. Auch die Mafia-Morde von Duisburg im Jahr 2007 gehen auf ihr Konto.