Urteil in Italien
Schütze der Mafiamorde von Duisburg verurteilt
Stand: 02.12.2013, 15:41 Uhr
Mehr als sechs Jahre nach den Mafiamorden von Duisburg ist einer der Täter in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im August 2007 waren sechs Italiener vor einem Duisburger Restaurant auf offener Straße erschossen worden.
Das Urteil gegen den 42-jährigen Sebastiano Nirta wurde bereits am Sonntag (01.12.2013) vom Geschworenengericht im kalabrischen Locri gesprochen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Am 15. August 2007 waren vor der Pizzeria in der Duisburger Innenstadt sechs Italiener mit Kopfschüssen getötet worden. Die Männer waren zwischen 16 und 39 Jahren alt. Hintergrund der Bluttat war ein seit Jahren tobender Kampf zwischen zwei rivalisierenden Familienclans, der im Gebiet Kalabriens bereits zu mehreren Tötungsdelikten geführt hatte. Höhepunkt war Weihnachten 2006 der Mord an der Ehefrau eines Clanchefs. Der Sohn wurde dabei verletzt. Danach kam es dann zu der Bluttat in Duisburg.
Freispruch und Höchststrafe
Während Sebastiano Nirta zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, gab es für den Mitangeklagten Giuseppe Nirta einen Freispruch im Bezug auf seine Mittäterschaft bei den Duisburger Mafiamorden. Er wurde jedoch wegen seiner Zugehörigkeit zur Mafia zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft für beide Angeklagte gefordert. Der Haupttäter Giovanni Strangio, der wie die beiden nun verurteilten Mafiosi der kalabrischen 'Ndrangheta angehört, wurde bereits 2011 in Locri als Drahtzieher der Morde zu lebenslanger Haft verurteilt.