Guten Morgen, NRW!

Stand: 04.06.2024, 11:35 Uhr

Hochwasserlage in Süddeutschland weiter kritisch • Generalbundesanwalt ermittelt nach Messerattacke in Mannheim • Deutschland spielt 0:0 gegen Ukraine. Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Victor Fritzen und Ines Karschöldgen aus dem WDR Newsroom.

THEMA DES TAGES

Hochwasserlage in Bayern weiter kritisch Während sich die Wetterlage in Baden-Württemberg langsam entspannt, bleibt in Teilen Bayerns die Hochwasser-Lage weiter kritisch. Im oberbayerischen Landkreis Rosenheim und in Regensburg wurde der Katastrophenfall ausgelöst. In Regensburg mussten am späten Montagabend 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Auch die Gemeinden Raubling und Rohrdorf wurden evakuiert. Teile der Burg Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind abgerutscht, unterhalb der Burg mussten Anwohner in Sicherheit gebracht werden. In Passau soll am Nachmittag der Scheitel der Donau 9,50 Meter erreichen. Dort, wo sich die Lage entspannt, werden die Folgen des verheerenden Hochwassers immer stärker sichtbar. Fünf Todesopfer wurden bislang geborgen. Nach einem vermissten 22-jährigen Feuerwehrmann, der in den Fluten kenterte, wird weiter mit Drohnen und Hubschraubern gesucht.

Noch immer sind Tausende Helfer im Einsatz - manche schon mehr als 24 Stunden. Auch aus NRW kam Unterstützung: seit gestern sind 250 Rettungskräfte vor Ort - viele von ihnen von der DLRG. Sie sollen laut Innenministerium für 48 Stunden im bayerischen Hochwassergebiet eingesetzt werden - und nach aktuellem Stand vor allem Deiche sichern.

Solche Unwetter mit Starkregen - wie gerade in Bayern und Baden-Württemberg - wird es künftig öfter geben, sagen Klimaforscher wie Constanze Schmidt vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Sie erklärt, warum der Starkregen das neue Normal ist und wie wir uns darauf vorbereiten können.

WEITERE NACHRICHTEN

Generalbundesanwalt ermittelt in Mannheim • Nach der tödlichen Messerattacke auf einen Polizisten in Mannheim ermittelt jetzt die Bundesanwaltschaft. Sie vermutet einen religiösen Hintergrund. Der Polizist war bei einem islamkritischen Infostand niedergestochen worden. Der Täter, ein 25-jähriger Afghane, lebt seit mehr als zehn Jahren in Deutschland und war nie auffällig geworden. Ob und wie er radikalisiert wurde, soll jetzt untersucht werden.

Am Abend gab es in Mannheim eine Mahnwache, an der 8.000 Menschen teilgenommen haben. Die Stadt sowie die beiden großen Kirchen und weitere Religionsgemeinschaften hatte dazu aufgerufen. Sie wollten ein Zeichen für den Frieden in der Stadt und den Wunsch nach Zusammenhalt setzen.

Reiseveranstalter FTI insolvent • Der drittgrößte Reisekonzern Europas ist pleite: FTI aus München hat gestern Insolvenz angemeldet - fünf Wochen bevor in NRW die Ferien beginnen und viele in den Urlaub wollen. Wer schon eine Reise dort gebucht hat, muss wohl umplanen. De Deutsche Reise-Versicherungsfonds muss die Vorauszahlungen von Kunden erstatten und gegebenenfalls gestrandete Urlauber nach Hause bringen. Dieser Fonds war nach der Pleite des Reisekonzern Thomas Cook gegründet worden.

NRW streicht Referendarsstellen • NRW-Justizminister Benjamin Limbach will ab Juli an der Ausbildung von Nachwuchs-Juristen sparen. Mittelfristig sollen nur noch 3.000 Referendare gleichzeitig ausgebildet werden - 20 Prozent weniger als bisher. Der Deutsche Richterbund fordert, die Kürzung sofort zu stoppen, weil die NRW-Justiz schon jetzt unter großen Nachwuchsproblemen leide. Nach WDR-Recherchen sind derzeit über 100 Stellen vakant. Grund für die Kürzung ist die angespannten Haushaltslage.

Ford baut erste E-Autos in Europa • Ford Europa fährt heute in Köln die Serienproduktion seines ersten Elektroautos hoch. Ursprünglich sollte es im September vergangenen Jahres losgehen, doch wegen neuer Batterie-Standards verzögerte sich der Start. Ford hat knapp zwei Milliarden Euro in das Werk investiert. Dort sollen künftig bis zu 250.000 E-Autos jährlich gebaut werden.

Rheinmetall sponsert Düsseldorfer EG • Der Rüstungskonzern Rheinmetall sponsert künftig noch einen weiteren Sport-Verein in NRW: Nach WDR-Informationen handelt es sich um die Düsseldorfer EG. Der Eishockey-Klub soll einen sechsstelligen Betrag bekommen. Dafür soll das Rheinmetall-Logo unter der Eisfläche zu sehen sein. Rheinmetall ist seit neuestem auch Sponsor von Borussia Dortmund.

Deutschland spielt 0:0 gegen Ukraine • Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat am Abend gegen die Ukraine unentschieden gespielt. Null zu Null endete der vorletzte Test vor der Heim-EM. Dabei vergab das DFB-Team viele Torchancen. Am Freitag spielt Deutschland in Mönchengladbach gegen Griechenland.

DAS WETTER IN NRW

Sonne, Wolken, Regen - alles dabei • Der Dienstag startet verbreitet stark bewölkt bis bedeckt, örtlich regnet es auch. Am Nachmittag lockern die Wolken zwar stellenweise etwas auf und die Sonne kommt mal zum Zuge, daneben bilden sich aber auch einzelne Schauer. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 22 Grad, in der Eifel werden 17 bis 19, im Rothaargebirge 15 bis 18 Grad erreicht.

UND ÜBRIGENS ...

Chinas Mondsonde auf dem Rückweg • Hin und weg: China hat als erstes überhaupt Gesteinsproben von der erdabgewandten Seite des Mondes gesammelt und mit einer Raumsonde abtransportiert. Laut chinesischer Raumfahrtbehörde hat die Sonde die geplante Mondumlaufbahn erreicht und ist auf dem Rückweg zur Erde - nicht, ohne vor dem Start noch die chinesische Flagge auf der Rückseite des Mondes zu zeigen.

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