Grün, schuppig, knapp zwei Meter lang: Das Fahndungsbild, das die Gemeinde Tilburg am Dienstag veröffentlichte, zeigte Ungewöhnliches. Eine Grüne Mamba, die sich in Privatbesitz befand, war am Montagabend ausgebrochen. Die Schlange, die in Westafrika heimisch ist, kann auch Menschen gefährlich werden.
Sie sei "extrem giftig", teilte die örtliche Polizei mit und riet den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt zur Vorsicht. Man solle vorsichtig sein und auf keinen Fall versuchen, das Tier selbst einzufangen. Der Biologe Freek Vonk warnte via Instagram: "Wenn Sie irgendwo auf diese Schlange stoßen und denken, sie sei tot, berühren Sie sie auf keinen Fall. Es kann durchaus sein, dass die Schlange unterkühlt ist, aber trotzdem beißen kann." Die Polizei setzte Spürhunde und Reptilienexperten bei der Suche ein.
Grüne Mambas können zwar Geschwindigkeiten bis zu 20 km/h erreichen, Angst, dass sich das Tier auf große Wanderschaft macht, musste man aber angesichts der kühlen Außentemperaturen aber eher nicht haben. Mambas bevorzugen enge, dunkle und warme Ruheplätze.
Schlange hinter Wand entdeckt?
Eine giftige Grüne Mamba
Das scheint auch hier der Fall zu sein, denn offenbar hat sich das Tier gar nicht aus dem Haus ihres Besitzers wegbewegt. Wie der TV-Sender "Omroep Brabant" am Donnerstagabend berichtete, konnte ein Schlangenexperte die Schlange hinter einer Gipswand orten. Sein speziell ausgebildeter Hund habe an der Stelle, an der sich auch Heizungsrohre befinden, angeschlagen, sagte der Mitarbeiter des Reptilienzoos "Serpo". Nun soll offenbar vorsichtig die Wand eingerissen werden, um die Schlange wieder einzufangen.
Wer für die Kosten des Einsatzes aufkommt, ist noch unklar. In Deutschland ist die Haltung von exotischen und gefährlichen Tieren u.a. durch die Bundesartenschutzverordnung geregelt. Zudem gibt es besondere Anforderungen an die Tierhaltung. Laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) haftet ein Tierhalter grundsätzlich bei einem Ausbruch, zudem ist er zu Schadenersatz verpflichtet. Laut aktuellen Zahlen wurden Ende 2022 in NRW 3.700 Giftschlangen privat gehalten.
Unsere Quellen:
- Stadtverwaltung Tilburg
- Omroep Brabant
- Hart van Nederland
- Nachrichtenagentur AFP
- Lanuv NRW