Hitze-Tipps für die Autofahrt im Stau

Stand: 10.06.2023, 19:55 Uhr

An heißen Sommertagen können sich Autos in praller Sonne leicht bis zu auf 60 Grad aufheizen. Wer dann noch im Stau landet, hat schnell das Gefühl in einem Backofen zu sitzen. Hier kommen Hitze-Tipps.

Schon mal an einem heißen Sommertag ins völlig überhitzte Auto gestiegen? Das ist purer Stress für den Körper. Die Luft steht, in Sekunden rinnt der Schweiß. Das ist nicht nur unangenehm. Das Saunaklima im Auto kann richtig gefährlich werden. Außerdem steigt das Unfallrisiko. Je heißer es draußen ist, desto häufiger kracht es auf den Straßen. Die Hitze beeinflusst Wahrnehmung und Konzentration. Steigt die Temperatur im Auto auf 27 Grad Celsius, steigt das Unfallrisiko um elf Prozent. Bei 37 Grad Celsius Innentemperatur ist die Unfallgefahr sogar 33 Prozent höher. Das hat die Bundesanstalt für Straßenwesen ermittelt. Was aber kann man als Autofahrer dagegen tun? Wir haben Tipps gegen Hitze im Auto.

Folien für den Sonnenparkplatz

Wer keinen Schattenparkplatz, hat kann vor der Fahrt eine Sonneschutzfolie auf die Windschutzscheibe legen. Das verhindert ein Aufheizen der Sitzbezüge und auch der Armaturen. Experten vom ADAC haben herausgefunden, dass solche Folien die Lufttemperatur im Fahrzeuginneren immerhin um acht Grad verringern können. Auch hintere Seitenfenster können mit einer speziellen Sonnenschutzfolie beklebt werden.

Innenraum abkühlen

Erst mal durchlüften: Vor dem Einsteigen alle Türen für ein paar Minuten offen stehen lassen. So ist der erste Hitzeschwall schon mal raus aus dem Wagen. Jetzt ist die Klimaanlage dran: Nach dem Einsteigen am besten die Kühlung für drei Minuten auf ganz kalt drehen. Lassen Sie dabei die Fenster auf, dadurch kann die Hitze am besten entweichen.

Dann den Regler auf Umluft stellen und die Fenster schließen. Als Faustregel gilt: Der Innenraum sollte nicht mehr als fünf Grad kühler sein als die Außentemperatur. Sonst drohen beim Aussteigen Kreislaufprobleme. Die Lüftungsdüsen sollten auch nicht direkt auf den Kopf oder die nackte Haut gerichtet sein. Das kann schnell für Kopfschmerzen, Erkältung oder Bindehautentzündung sorgen.

ADAC-Tipp: Schalten Sie die Klimaanlage ein paar Minuten vor Erreichen des Fahrtziels aus und lassen Sie nur die Lüftung weiterlaufen. So kann das Kondenswasser verdunsten und übel riechende Bakterien und Pilze haben keine Chance.

Getränke an Bord

Wer länger mit dem Auto unterwegs ist, sollte immer genug Getränke dabei haben. Dafür eignen sich Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen. Vorsicht bei eiskalten Getränken: Die können zu Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und zur zusätzlichen Wärmeproduktion führen.

Hitzefalle für Kinder und Tiere

Stadt im Sommer

Tiere nie im heißen Auto lassen

Im Sommer wird das Auto ganz schnell zum Backofen – mit Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius. Selbst leicht geöffnete Fenster machen da keinen Unterschied. Immer wieder werden Notfallretter gerufen, weil Kinder oder Tiere in überhitzten Autos gemeldet werden. Babys können ihren Wärmehaushalt noch nicht so gut regulieren wie größere Kinder.

Eltern müssen mit einer Anzeige wegen Körperverletzung und Kindesmisshandlung rechnen. Beides ist eine Straftat. Ähnliches gilt für Hundebesitzer. Tierhalter, die ihren Hund bei Hitze oder Minusgraden im Auto lassen, können wegen Tierquälerei angezeigt werden.

Autotechnik und Hitze

Auch die Autotechnik leidet bei Hitze. Wasserverlust, Überhitzung des Motors - das kommt im Sommer noch immer häufig vor. Ist der Motor überhitzt, sollte er im Leerlauf abgekühlt werden. Wer dabei das Gebläse und Heizung einschaltet, sorgt für schnellere Abkühlung.

Vorsicht auch beim Nachfüllen von Kühlwasser. Der Behälter steht nach längerer Fahrt unter Druck. Also nur öffnen, wenn er sich auf Handwärme abgekühlt hat, sonst kann es üble Verbrühungen geben.

Über dieses Thema berichtet das WDR Fernsehen am 10. Juni in der Aktuellen Stunde um 18.45 Uhr.

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