Waldbrände auf Maui mit dutzenden Opfern | sv
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Waldbrände auf Hawaii-Insel: Zahl der Toten in Maui auf 55 gestiegen
Stand: 11.08.2023, 09:30 Uhr
Seit Dienstag wüten mehrere Waldbrände auf der Hawaii-Insel Maui. Tausende Menschen haben ihre Häuser verloren, der Wiederaufbau könnte Jahre dauern.
Nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 55 angestiegen. Das teilte der Bezirk Maui im US-Bundesstaat Hawaii am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die Löscharbeiten auf der Insel dauerten an. Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Opfer noch ansteige, berichteten örtliche Behörden.
Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, sprach nach einem Rundgang durch den völlig ausgebrannten Küstenort Lahaina von der "wahrscheinlich größten Naturkatastrophe" in der Geschichte des US-Bundesstaates Hawaii. Green erinnerte an das Jahr 1960, als Hawaii von einem Tsunami getroffen wurde. Die Flutwelle forderte damals 61 Menschenleben.
US-Präsident Biden sagt Katastrophenhilfe zu
Mit Blick auf die Flammenkatastrophe in Maui sagte Green, dass die Zahl der Toten wohl noch ansteigen werde. Viele Hundert Häuser seien zerstört worden. Der Sachschaden gehe in die Milliarden. Der Wiederaufbau von Lahaina werde Jahre dauern. US-Präsident Joe Biden sagte Hawaii am Donnerstag Katastrophenhilfe der Regierung zu. Die Betroffenen der verheerenden Brände sollen finanzielle Unterstützung vom Bund bekommen.
Green appellierte auch an Inselbewohner und Hotelbetreiber, Betroffene aufzunehmen. Tausende Menschen bräuchten jetzt Unterkünfte. Nach Angaben des Bürgermeisters des Bezirks Maui, Richard Bissen, war der Westen der Insel am Donnerstag weiterhin ohne Strom und Wasserversorgung.
Deutscher entkommt Flammen knapp
Nur knapp der Feuerhölle in Hawaii entkommen, ist Anatol Eisele. Der Deutsche kam als Windsurfer vor 30 Jahren in das Inselparadies, nun steht er vor den verkohlten Ruinen seines Restaurants in Lahaina. "Alles komplett weg", sagt der 50-Jährige. Das Schicksal teilt er mit vielen.
Eisele war am Dienstagnachmittag von seinem Wohnort Haiku im Osten der Insel ins westliche Lahaina unterwegs, als er die heftigen Winde erlebte. "Wir haben über 100 Jahre alte Bäume, die sind einfach umgepurzelt wie Zahnstocher", erzählt er. Wegen des Sturms war sein Restaurant schon ohne Strom. Mit ein paar Mitarbeitern harrte er zunächst aus. "Und plötzlich haben wir lautes Knallen von explodierenden Autos gehört und schwarzen Rauch gesehen", erzählt Eisele.
Abenteuerliches Entkommen
Notfalls wollten sie ins Meer springen, so ihr Fluchtplan, denn die Straßen waren schon völlig verstopft. Dann blies der Wind das Dach des Restaurants weg, die Flammen kamen näher und sie sprangen doch noch ins Auto. "Wir sind gerade noch so zum Schluss rausgekommen", beschreibt Eisele ihr abenteuerliches Entkommen.
Alle Zufahrtsstraßen in das betroffene Gebiet sind seither gesperrt, doch der Deutsche kehrte am Mittwoch mit einem Boot nach Lahaina zurück. Wie von einer "Feuerbombe" getroffen sei dort alles zerstört worden, schildert er. Was einen schnellen Wiederaufbau betrifft, ist Eisele skeptisch. Das könne Jahre dauern.
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