Auch weltweit gehörte Franz Beckenbauer zu den Allergrößten im Fußball, er wurde Weltmeister als Spieler und Trainer, holte die WM 2006 nach Deutschland, die zu einem weltweiten Imagegewinn der Bundesrepublik führte.
Wie am Montag bekannt wurde, starb Franz Beckenbauer einen Tag zuvor: "In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist", so die Familie. "Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen."
Die Rolle des Liberos neu definiert
Beckenbauer kam als Junioren-Spieler zum FC Bayern und stieg schnell zu einem der Schlüsselspieler bei den Münchnern auf. Der Junge aus dem Stadtteil Giesing holte unter anderem vier nationale Meistertitel, wurde dreimal Sieger im Europapokal der Landesmeister und Weltpokalsieger.
Mit seiner Eleganz und Leichtigkeit auf dem Spielfeld definierte er die Rolle des Liberos neu und krönte seine Karriere mit dem Gewinn der Heim-Weltmeisterschaft 1974. Zwei Jahre zuvor führte er bereits die deutsche EM-Siegermannschaft an.
Auslandseinsatz in den USA
Nach einigen Jahren in den USA bei Cosmos New York, wo er mit Pelé in einem legendären Team spielte, kehrte Beckenbauer nach Deutschland zurück. Nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 1984 wurde er beim DFB ohne Trainerschein Teamchef und führte die Nationalmannschaft gleich ins WM-Finale 1986 gegen Argentinien, das 2:3 verloren ging. Vier Jahre später gelang mit dem WM-Triumph von Rom die Revanche gegen Diego Maradona & Co.
Rückzug aus der Öffentlichkeit vor Jahren
Franz Beckenbauer selbst hatte sich bereits vor Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Walter Beckenbauer sagte vor kurzem über den Gesundheitszustand seines Bruders: "Wenn ich jetzt sagen würde, es geht ihm gut, dann würde ich lügen, und ich lüge ungern. Es geht ihm nicht gut. Es ist ein ständiges Auf und Ab."
Dokumentation über Beckenbauer in der ARD
Ein ARD-Porträt würdigt diese einzigartige Persönlichkeit. Mit ihrer Dokumentation "Beckenbauer" beleuchten die BR-Autoren Philipp Grüll und Christoph Nahr das Lebenswerk des “Kaisers” in allen Facetten – von den Anfängen in Giesing über den Aufstieg zum Fußball-Weltstar und wohl bekanntesten Deutschen bis hin zu den Korruptionsvorwürfen um die WM-Vergabe 2006.
Die Doku läuft am Montagabend um 20.30 Uhr im Ersten und ist schon in der ARD-Mediathek zu sehen:
Beckenbauer bestritt 103 Länderspiele für die Nationalmannschaft und führte Deutschland 1974 zum Weltmeistertitel. Zwei Jahre zuvor gewann er mit der Nationalmannschaft die Europameisterschaft. Mit dem FC Bayern München gewann er von 1974 bis 1976 dreimal hintereinander den Europapokal.
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