Fünf Tipps, um Fake-Shops im Netz zu erkennen
Stand: 15.03.2024, 16:09 Uhr
Statt des teuren Kaschmir-Pullovers ist im Paket nur eine Billig-Klamotte aus Polyester? Das verlockend günstige Trekking-Rad kommt nie an? Fake-Shops im Netz haben Hochkonjunktur. Fünf Tipps, um sie zu erkennen.
Von Nico Rau
Zum Weltverbrauchertag am Freitag warnen Verbraucherzentralen vor Fake-Shops im Internet. 2023 haben die Verbraucherzentralen sechsmal so viele Beschwerden zu Fake-Shops bearbeitet wie noch drei Jahre zuvor. Wie kann man sie erkennen?
1. Der Preis ist zu gut
Betrüger ködern meist mit einem extrem günstigen Preis. Kostet das Smartphone oder der Designer-Pulli deutlich weniger als in anderen Shops, ist das ein Warnsignal. Am besten schaut man vor dem Kauf, was der marktübliche Preis für das gewünschte Produkt ist. Ist das Schnäppchen unrealistisch günstig und man hat von dem Shop noch nie gehört: Lieber nicht bestellen.
2. Keine Bewertungen oder Kunden-Meinungen
Fehlende Online-Bewertungen sind verdächtig
Klar, natürlich gibt es auch neue Shops im Netz, die seriös sind. Aber Fake-Shops sind meist nur kurz online, weil schlechte Bewertungen dem Geschäft schaden. So kurz, dass es oft gar keine Bewertungen für sie gibt. Unbekannte Online-Shops sollte man immer mit einer Suchmaschine überprüfen. Gibt es keine Bewertungen oder nur schlechte, ist Vorsicht angebracht.
3. Nur Vorkasse möglich
In Fake-Shops lässt sich meist nur per Vorkasse bezahlen. Das Geld ist dann weg und lässt sich auch nicht zurückbuchen. Manche Fake-Shops bieten vermeintlich auch die Zahlung über Bezahldienstleister wie Paypal oder Klarna an. Über solche Dienstleister gibt es eigentlich einen Anspruch auf Käuferschutz. Doch bei Fake-Shops sind dann diese Optionen nur als Grafik hinterlegt und nicht anklickbar. Lässt sich nur per Vorkasse zahlen: Finger weg.
4. Gefälschte Gütesiegel
Hat der Online-Shop ein Siegel, wie beispielsweise von Trusted Shops? Dann unbedingt einmal draufklicken, ob das Siegel verlinkt ist. Wenn sich daraufhin die Seite des Zertifikate-Anbieters öffnet und der Shop dort in grün "als gültig" aufgeführt ist, ist das Siegel echt. Checkt dazu immer auch die Browser-Zeile, ob der Link tatsächlich zur echten Seite des Zertifikate-Anbieters führt.
5. Fake-Shop-Finder nutzen
Fake-Shop-Finder
Unter anderem die Verbraucherzentralen haben online einen Fake-Shop-Finder. Wer dort die Internetadresse des Shops eingibt, bekommt mit einem Ampel-System angezeigt, ob der Shop sicher ist oder auffällig. Rot heißt: Vorsichtig, das ist wahrscheinlich ein Fake-Shop, weil die Internetseite verdächtige Merkmale aufzeigt. Das kann eine falsche Umsatzsteuer-ID sein. Oder andere Nutzer haben den Shop bereits als auffällig gemeldet. Aber beim Fake-Shop-Finder ist nicht jeder Shop gelistet und überprüfbar.
Unsere Quelle:
- Recherche der WDR-Wirtschaftsredaktion
Über dieses Thema berichtete der WDR am 15.3.2024 auch im Hörfunk: Wirtschaftsmagazin auf WDR 5.