Heroin, Kokain, Opiate: Dass Drogen töten können, zeigen aktuelle Zahlen des Drogenbeauftragen der Bundesregierung eindrücklich. 1.990 Menschen sind demnach 2022 gestorben, weil sie Drogen konsumiert haben oder Langzeitfolgen durch den Konsum hatten. Das ist ein Anstieg von fast neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl ist bundesweit in den vergangenen Jahren immer gestiegen, seit 2012 hat sie sich verdoppelt.
NRW hat die meisten Drogentoten
703 Menschen sind allein in NRW gestorben, damit ist die Zahl hier im Vergleich zum Vorjahr fast identisch geblieben (700). NRW hat immer die meisten Drogentoten, was mutmaßlich auf die mit Abstand höchste Einwohnerzahl zurückzuführen ist. Danach folgen für das Jahr 2022 die Bundesländer Bayern (277) und Berlin (230).
Die meisten Menschen sind durch den Konsum von Heroin gestorben. Auch die Langzeitfolgen von Drogenkonsum haben häufig zum Tod geführt. Deutlich gestiegen sind auch die Vergiftungen durch den Mischkonsum von Kokain/Crack und anderen Rauschmitteln. Im Schnitt waren die Toten knapp über 40 Jahre alt und 83 Prozent von ihnen waren Männer.
Alarmierende Zahlen
Der Drogenbauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, fasst die Zahl der Drogentoten einmal im Jahr zusammen. Seinen Angaben zufolge ist die Aussagekraft begrenzt, weil die Bundesländer die Daten unterschiedlich erheben.
Er findet den stetigen Anstieg aber trotzdem alarmierend: "Das Thema Sucht gehört in den Ministerien und Senaten der Länder auf die Chefebene. Außerdem müssen Einsparungen bei der Suchtberatung und Anlaufstellen ein absolutes Tabu werden. Wirklich helfen werden nur mehr Initiativen, mehr Behandlungen, die direkt und schnell ankommen, die niedrigschwellig sind."