Weihnachten: Wenn Vorquarantäne, dann jetzt

Stand: 17.12.2020, 17:53 Uhr

Weihnachten feiern in Corona-Zeiten ist für jeden eine echte Herausforderung. Egal, wie gut man sich vorbereitet: Hundertprozentige Sicherheit vor Ansteckung gibt es nicht.

Es ist gute Planung nötig, um das Ansteckungsrisiko von Familie oder Freunden an Weihnachten so gering wie möglich zu halten. Dafür kann man einiges tun. Zum Beispiel ab heute oder spätestens Samstag in strenge Vorquarantäne gehen. Aber selbst bei Einhaltung aller Vorsichts- und Präventionsmaßnahmen wird es kein risikofreies Fest geben. Ein Überblick darüber, wie man sich vorbereiten kann.

Bringen Antigen-Schnelltests vor der Weihnachtsfeier mehr Sicherheit?

Laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein taugen sie nicht zum pauschalen "Freitesten" für Weihnachten. Sie würden "wissenschaftlich betrachtet eine Momentaufnahme darstellen". Auch bei einem negativem Ergebnis sollte sich niemand vollkommen in Sicherheit wiegen. Ohnehin seien sie "momentan nicht in ausreichender Anzahl flächendeckend vorhanden".

Also besser schnell noch einen PCR-Test beim Arzt machen?

Der PCR-Test ist zwar zuverlässiger als ein Antigen-Schnelltest. Er hat aber den Nachteil, dass die Probe in ein Labor muss. Die Labore sind eh schon überlastet und es ist nicht sicher, dass das Ergebnis vor Weihnachten vorliegt. Außerdem besteht die Gefahr, dass man sich bis zum Erhalt des Ergebnisses doch ansteckt, wenn man sich nicht parallel dazu in Selbstquarantäne begibt.

Macht eine vorherige Selbstquarantäne der Beteiligten die Weihnachtsfeier sicherer?

Ja, unter bestimmten Voraussetzungen. Virologen wie Christian Drosten empfehlen, eine Woche vor Weihnachten, also am 17. Dezember, damit zu beginnen. Fünf Tage, also ab Samstag vor Heiligabend, werden auch noch als effektiv angesehen. Entscheidend ist auch, die Vorquarantäne konsequent durchzuziehen. Das heißt tatsächlich, die Kontakte auf Null zu reduzieren und nicht doch mal eben in den Supermarkt oder auf die Straße zum "Luftschnappen" zu gehen.

Was bringt Feiern mit Maske?

Klar, das würde die Sicherheit grundsätzlich erhöhen, erst recht, wenn man FFP2-Masken benutzt. Das ist aber nicht konsequent durchzuhalten, etwa beim Essen und Trinken.

Kann ich mein persönliches Ansteckungsrisiko selbst ermitteln?

Ja. Eine Hilfestellung dazu gibt das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Die Forscher haben ausgerechnet, wie hoch das Risiko einer Ansteckung unter verschiedenen Bedingungen wie Raumgröße, Anzahl der Gäste, Lüften und so weiter ist. Faustregel: Je größer der Raum und je kleiner die Gästezahl, desto geringer ist das Ansteckungsrisiko.

Fazit: Am sichersten wäre die Weihnachtsfeier, wenn sich alle Gäste in Vorquarantäne begeben würden, sich testen ließen und Masken trügen. Das ist allerdings realitätsfremd. So kommt es unter dem Strich auf die Eigenverantwortlichkeit eines jeden Einzelnen an.