Adieu WM-Helden: Andy Brehme ist tot
Aktuelle Stunde . 20.02.2024. UT. Verfügbar bis 20.02.2026. WDR. Von Andreas Hodapp.
Held von Rom: Andi Brehme mit 63 Jahren gestorben
Stand: 20.02.2024, 09:24 Uhr
Im WM-Finale 1990 schoss Andreas Brehme die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zum Titel. Er verwandelte den Elfmeter gegen Argentinien und wurde zum Helden von Rom. Nun ist er gestorben.
Der deutsche Fußball trauert um Weltmeister Andreas Brehme. Der Siegtorschütze aus dem WM-Finale 1990 gegen Argentinien starb in der Nacht zu Dienstag an einem Herzinfarkt. Das bestätigte seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer im Namen der Familie der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Bild-Zeitung" darüber berichtet. Brehme, der 86 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritt, wurde nur 63 Jahre alt.
"In tiefer Trauer teile ich im Namen der Familie mit, dass mein Lebensgefährte Andreas Brehme heute Nacht infolge eines Herzstillstandes plötzlich und unerwartet verstorben ist. Wir bitten, in dieser schweren Zeit unsere Privatsphäre zu wahren und von Fragen abzusehen", hieß es in Schaefers Mitteilung.
Der Held von Rom
Brehme (links) schoss im Finale das goldene Tor
Damit verliert der deutsche Fußball nur wenige Wochen nach dem Tod des damaligen Teamchefs Franz Beckenbauer eine weitere Schlüsselfigur aus dem Nationalteam, das 1990 den dritten deutschen WM-Titel geholt hatte. Brehme gehörte bei der Endrunde in Italien zu den herausragenden Spielern. Im Finale in Rom erzielte er kurz vor Schluss den Siegtreffer zum 1:0.
Andi Brehme im Oktober 2019
Der gebürtige Hamburger bestritt insgesamt drei WM-Endrunden. Auch 1986 stand er mit Deutschland im verlorenen Finale gegen Argentinien. Seine beste Zeit als Vereinsspieler erlebte er bei Inter Mailand, wo er Meister (1989) und UEFA-Cupsieger (1991) wurde. In der Bundesliga lief er für den 1. FC Saarbrücken, den 1. FC Kaiserslautern und den FC Bayern München auf. Mit dem FCK und den Bayern gewann er auch die deutsche Meisterschaft.
Trainer-Laufbahn weniger erfolgreich
Nach seiner Karriere stieg der frühere Außenverteidiger ins Trainergeschäft ein, wo er aber an seine Erfolge als Spieler nicht anknüpfen konnte. Er trainierte den FCK, die SpVgg Unterhaching und war Co-Trainer beim VfB Stuttgart.
Andreas Brehme (r.) zusammen mit Lothar Matthäus und Franz Beckenbauer (l.)
Im Januar hatte Brehme noch rührende Worte zum Tod von Legende Beckenbauer geäußert. "Ich denke, im Himmel wird er mit Pelé und Maradona ein magisches Dreieck gründen", sagte er. "Als kleiner Junge hatte ich, wie vermutlich jeder Junge in Deutschland, über meinem Bett ein Franz-Beckenbauer-Poster hängen. Später wurde er mein Boss und ich durfte mit ihm arbeiten. Und am Ende wurden wir enge Freunde. Ich habe deshalb dem Franz sehr viel zu verdanken."
Unsere Quellen
- Nachrichtenagentur dpa
Über dieses Thema berichtet der WDR am 20. Februar auch im Hörfunk und im Fernsehen in der Aktuellen Stunde ab 18.45 Uhr.