Björn arbeitet zu viel. Sagt seine Frau. Ständig geht er ans Telefon, wenn ihn ein Mandant anruft. Auch wenn er eigentlich gerade Familienzeit hat. Björns Problem: Er ist Anwalt und arbeitet für Kunden, die ein spezielles Verhältnis zum deutschen Recht haben. Im Klartext: Seine Klienten sind Mafiosi, und die brauchen manchmal dringend Hilfe, wenn sie die Polizei an den Hacken haben.
"Achtsam morden" von Karsten Dusse war vor fünf Jahren ein Riesenerfolg. Seitdem ist jedes Jahr eine Fortsetzung erschienen. Es ist auch hinreißend witzig, wie Björn versucht, seinem Job und seiner Familie gerecht zu werden. Er besucht einen Achtsamkeitscoach und versucht, dessen Anweisungen umzusetzen. Also verbringt er ganz entspannt einen Tag mit seiner Tochter beim Schwimmen, während in seinem Kofferraum ein Gangsterboss in sengender Hitze zu Tode backt. Es ist sein Arbeitgeber, den er dort vor der Polizei versteckt hat. Björn hat nur eine Chance: Er muss so tun, als ob der verblichene Boss abgehauen ist und übernimmt selbst die Kontrolle über die Bande.
René Heinersdorff spielt Anwalt Björn im Theater am Dom. Er ist der Erzähler, berichtet dem Publikum, was passiert und springt immer wieder in die Szenen hinein. Während Yael Hahn und Miguel Abrantes Ostrowski rasant die Rollen wechseln. Sie ist Kind, Killer und Ehefrau, er Mafiaboss und Achtsamkeitscoach. Manchmal stolpert Abrantes in Unterhose auf die Bühne, weil er sich noch nicht fertig umziehen konnte. Natürlich ist das inszeniert.
Während um ihn herum das Chaos tobt, bleibt René Heinersdorff als Anwalt ruhig und glaubwürdig. Er staunt, was da alles passiert, bleibt ein ganz normaler Mensch, und dadurch bekommt die Aufführung Bodenhaftung. Pascal Breuer – selbst ein bekannter Schauspieler – hat mit viel Witz und Fantasie inszeniert, das Publikum jubelt. "Achtsam morden" ist ein Hit für alle Freunde des schwarzen Humors und ein Schauspielerfest.
Termine:
Bis zum 10. November täglich – außer montags – im Theater am Dom in Köln.