Das Hildegard-Knef-Museum in Castrop-Rauxel

Das Hildegard-Knef-Museum in Castrop-Rauxel

Stand: 22.05.2024, 09:00 Uhr

Opulente Bühnenkleider und ein Hosenanzug von Rudolf Moshammer, Fotos, Filmplakate und eine Menge Hüte erinnern an die große Schauspielerin und Sängerin. Das einzige Hildegard-Knef-Museum Deutschlands steht in Castrop-Rauxel.

Von Stefan Keim

Das Hildegard-Knef-Museum in Castrop-Rauxel

WDR 4 Ausgehen 23.05.2024 03:12 Min. Verfügbar bis 24.05.2025 WDR 4 Von Stefan Keim


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Ein schwarzes Paillettenkleid. Hildegard Knef hat es auf der Bühne getragen und "Für mich soll's rote Rosen regnen" gesungen. Daneben ein Hosenanzug mit Fliege, Rudolph Moshammer hat ihn für sie designt. Hildegard Knef hat sich gern schillernd und glamourös angezogen. Natürlich sieht man diese Seite von ihr im Hildegard-Knef-Museum. In Castrop-Rauxel gibt es die einzige Dauerausstellung in ganz Deutschland, die einem der größten Stars des 20. Jahrhunderts gewidmet ist. Vielleicht hat Hilde noch einen Koffer in Berlin, aber ein ganzes Museum im Ruhrgebiet.

Auf 70 Quadratmetern breitet Sammlerin Annette Kleinhans ihre Schätze aus. Die ältesten Stücke ihrer Ausstellung sind Konfirmationslöffel, die Hilde 1939 als 14-Jährige geschenkt bekommen hat. Ein alter Freund fand sie in seinem Besitz. "Hildegard Knef war zeitlebens sehr großzügig", erzählt Annette Kleinhans. "Sie hat viele Sachen verschenkt." Ihre Leidenschaft entstand in den neunziger Jahren, als die schon ältere Hilde mit Extrabreit zusammen sang. "Da sind mir ihre wunderbaren Augen aufgefallen", sagt Annette Kleinhans.

Diese Augen blicken einem nun von zahllosen Fotos entgegen, von Theater- und Filmplakaten. Besonders eindrucksvoll: 1975 drehte Hildegard Knef kurz nach überstandenem Brustkrebs den Film "Jeder stirbt für sich allein" nach Hans Fallada. Und zwar ungeschminkt. So sieht man sie auch auf dem Plakat. Die Geschichte ihrer Erkrankung hat sie in einem Buch erzählt. Dass sie sich später liften ließ, berichtete sie auch in aller Öffentlichkeit. Das war damals sehr mutig, ebenso ihre politischen Äußerungen gegen rechte Politiker. Das Museum erzählt von einer selbstbewussten Frau, die sich oft Kritik aussetzte. Mit dem berühmten Film "Die Sünderin" 1950, aber auch in Hollywood, wo sie große Erfolge hatte, aber sich von den Filmstudios nicht bevormunden lassen wollte.

Termine:

Das Museum hat am ersten, dritten und – wenn es ihn gibt – fünften Freitag eines Monats von 15 – 18 Uhr geöffnet. Aber Annette Kleinhans öffnet auch gerne nach telefonischer Vereinbarung.