Mala-Rijeka-Viadukt, Kloster Ostrog, Eselfarm bei Danilovgrad
Stand: 09.10.2022, 20:15 Uhr
Eine der spektakulärsten Bahnstrecken Europas führt von Bar bis in die knapp 400 Kilometer entfernte serbische Hauptstadt Belgrad. Auf einer Länge von 455 Kilometern fährt der Zug durch 254 Tunnel und über 435 Brücken.
Dabei schlängelt sich die Strecke entlang des Flusses Morača und erreicht in Kolašin eine Höhe von 1.030 Metern. Rund ein Drittel der Strecke nach Serbien liegt in Montenegro. Der Deutsche Michael Bader organisiert Fahrten mit einem historischen Zug ins Landesinnere: von der Küstenstadt Bar über die Hauptstadt Podgorica ins Hochgebirge nach Kolašin im Norden. Unterwegs passiert der Bummelzug 107 Tunnel, 106 Brücken, das Felsenkloster Ostrog und die höchste Eisenbahnbrücke Europas: Das Mala-Rijeka-Viadukt ist 200 Meter hoch und 500 Meter lang. Richtig zum Abenteuer wird die zweistündige Fahrt, wenn man in der Lok mitfährt. Von hier aus wirkt die Strecke mit Steigungen von bis zu 25 ‰ und den vielen Brücken und Tunnel noch eindrucksvoller. Oft ist die Strecke einspurig mit nur wenigen Ausweichgleisen – und Gegenverkehr muss mit Hupen angekündigt werden.
Kloster Ostrog
Westlich der Bahnstrecke von Bar nach Kolašin, etwa 15 Kilometer von Danilovgrad entfernt, liegt am Abhang des Prekornica-Gebirges das Kloster Ostrog. 1656 wurde das Gotteshaus auf einer Höhe von 900 Metern direkt in die Felswand gebaut. Es ist eins der wichtigsten Klöster der serbisch-orthodoxen Kirche, zu dem Pilger, Touristen und Anhänger beeindruckender Architektur aus aller Welt strömen.Der obere Teil des Klosters besteht aus zwei kleinen Kirchen, die in Höhlen errichtet wurden. Der serbische Heilige Vasilije wird hier verehrt. Er fand im 17. Jahrhundert in der Ortschaft Ostrog ein neues Zuhause, nachdem türkische Besetzer sein ursprüngliches Kloster zerstört hatten. Um den Türken einen erneuten Angriff zu erschweren, erbaute er das Kloster Ostrog hoch oben in der Felswand.
Pilger aus aller Welt strömen zum Kloster Ostrog, das im Herzen der montenegrinischen Berge liegt.
Eselfarm bei Danilovgrad
Im Landesinneren, nördlich der Hauptstadt Podgorica, liegt bei Danilovgrad die "Farma Magaraca Martinici" – eine Eselfarm mit Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen. Esel wurden bis vor 30 Jahren vor allem für die harte Arbeit in den montenegrinischen Dörfern gebraucht. Aber als die Menschen aus den Dörfern in die Städte zogen, wurden die Esel überflüssig. Als der Ornithologe Darko 2014 die Farm gründete, wurden die Tiere für nur 25 Euro auf dem Markt verkauft – oft als Tierfutter. Er begann, Esel aus schlechter Haltung in der Umgebung aufzukaufen. Heute leben auf seiner Farm über 30 Tiere. Darko möchte der nächsten Generation von Montenegrinern sowie Touristen den respektvollen Umgang mit den Tieren zeigen. Seine Farm dient auch als Therapieort. Darko stellt einige seiner Tiere für die unterstützende Behandlung autistischer Kinder zur Verfügung. Außer den wenigen ausgewählten Therapietieren werden jedoch keine Esel als Reittiere genutzt. Das Farmhaus wurde aus gebrauchten oder recycelten Materialien gebaut, außerdem sammelt und trennt Darko Müll – in Montenegro eher noch die Ausnahme. Sonntagsvormittags kann man auf der Eselfarm ohne Voranmeldung vorbeischauen. Eintritt: ein Kilo Möhren oder eine freiwillige Spende.
Auf der Eselsfarm bei Danilovgrad leben über 30 Tiere, die hier ihren Lebensabend verbringen dürfen.
Lesetipps für Montenegro
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Montenegro. Reiseführer
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Montenegro. Reiseführer
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