Das Hafenstädtchen Calvi mit seinem Wahrzeichen, der Zitadelle aus dem 13. Jahrhundert

Calvi, La Revellata, Fangotal, L'Île-Rousse, Punta Spano, Cap Corse

Stand: 31.07.2022, 20:15 Uhr

Das Hafenstädtchen Calvi liegt in der Region Balagne an der Nordwestküste Korsikas. Die historische Oberstadt wird geschützt von dicken Mauern einer Zitadelle, die von den Genuesern erbaut wurde. Sie ist das Wahrzeichen von Calvi.

Die Trutzburg wurde ab 1268 auf einem ins Meer ragenden Felsvorsprung erbaut und bot den Einwohnern über Jahrhunderte Schutz vor Angreifern. Von dort hat man einen großartigen Panoramablick auf den Hafen, den Strand von Calvi und den Hausberg der Stadt, den "Capu di a Veta". Beim Aufstieg zur Zitadelle geht es vorbei an Kirchen und anderen historischen Gebäuden. Eines davon ist das heutige Hauptquartier der französischen Fremdenlegion.

Wie fast überall auf Korsika sieht man in Calvi kaum Bausünden wie moderne Hotels für den Massentourismus. Die Stadt wirkt historisch und wie aus einem Guss. Über fünf Kilometer lang ist der Strand von Calvi. Er schließt sich direkt an einen großen Yachthafen an. Von dort starten auch Ausflugsboote, zum Beispiel zu einer Schnorcheltour westlich von Calvi vor der Halbinsel La Revellata. Die Unterwasserwelt rund um das Kap gilt mit ihrem Labyrinth aus Felsentälern und Schluchten als einer der schönsten Tauchplätze Korsikas. Zu den häufigsten Fischarten, die man hier sehen kann, gehören Dorade, Zackenbarsch, Meerbarbe, Goldbrasse und Muräne.

Korsikas Messer

Etwas außerhalb von Calvi befindet sich die Werkstatt des Messerschmiedes Gilles Garcia. Seine Messer sind echte Prestige- und Kunstobjekte. Das Schmieden von Messern hat auf Korsika eine lange Tradition: als Werkzeug bei der landwirtschaftlichen Arbeit, als Waffe, aber auch als Besteck zum Essen zwischendurch.

Flussbaden im Fangotal

Das Fangotal ist ein – besonders bei heißem Wetter – beliebtes Ausflugsziel, nur eine halbe Stunde von Calvi entfernt. Der Fango ist einer der bekanntesten Flüsse auf Korsika und das nach ihm benannte Tal seit 1977 Biosphärenreservat. Er entspringt auf dem Gipfel des Capu Tafunatu in 2.000 Meter Höhe und fließt über 22 Kilometer bis zu seiner Mündung ins Mittelmeer. Auf dieser Strecke ist ein Canyon entstanden mit vielen "Pools" und Wasserfällen. Im "wilden Fango" kann man herrliche Bade-Wanderungen machen. Kinder sollten dafür aber sicher schwimmen können. Und wegen der vielen Steine sollte man Wasserschuhe anziehen.

Tamina Kallert schwimmt in einem schmalen Flusstal zwischen hohen Felswänden

Tamina Kallert nimmt ein erfrischendes Bad in einer der vielen Gumpen im Fangotal.

Hafenstädtchen L'Île-Rousse

Das beliebte Hafenstädtchen L'Île-Rousse ist neben Calvi der zweite größere Ort in der Balagne. Mittelpunkt der Stadt ist der "Platz Pascal Paoli", benannt nach einem korsischen Freiheitskämpfer, der den Ort im 18. Jahrhundert ausgebaut und befestigt hat. Hier trifft man sich in den angrenzenden Cafés und Bars oder spielt Boule. Die Markthalle aus dem 19. Jahrhundert wurde liebevoll renoviert. Zwischen ihren mächtigen Säulen werden vormittags neben Obst und Gemüse vor allem auch korsische Spezialitäten angeboten. Auch in den schachbrettartig angelegten Gassen findet man Geschäfte mit kulinarischen Verlockungen. Die "Biscuiteria Artisanale" ist eine Keksbäckerei, in der seit 50 Jahren korsische Gebäckspezialitäten hergestellt werden. Besonders beliebt bleibt sind die Kastanien-Canistrelli.

Büste des korsischen Freiheitskämpfers Pascal Paoli

Mittelpunkt des Hafenstädtchens L'Île-Rousse ist der Place Pascal Paoli mit der Büste des korsischen Freiheitskämpfers.

Punta Spano: Klippenwanderung mit Tafoni

Wild und rau zeigt sich Korsika an der nördlichen Küste im Naturschutzgebiet Punta Spano, das sich am besten bei einer Klippenwanderung entdecken lässt. Wie hingeworfen sehen die Tafoni aus: Das sind bizarre, scharfkantige Fels- und Steinformationen aus Granit. Sie bilden am nördlichen Rand der Bucht eine Wasserbarriere, weshalb bei ruhiger Wetterlage dort regelrechte Planschbecken im Meer entstehen. Nur ein paar Kilometer weiter geht es noch ursprünglicher zu. Nach 10 bis 15 Minuten Fußweg durch die Wildnis erreicht man mehrere recht einsame, versteckte Buchten, die man auch im Sommer nur mit wenigen Menschen teilen muss. Wenn der Wind vom Meer kommt, entsteht hier eine tolle Brandung. Vorsicht ist dann allerdings geboten, auch wegen der rauen Felsen, an die sich unter der Wasseroberfläche stachelige Seeigel heften.

Bizarre Fels- und Steinformationen aus Granit an der Küste

Wie hingeworfen sehen die Tafoni aus, die bizarren Fels- und Steinformationen aus Granit am Küstenabschnitt von Punta Spano.

Lesetipps für Korsika

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Korsika. Reiseführer mit Faltkarte
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Korsika. Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. 87 Touren
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