Schaubühnen für die Nazis. Die Geschichte der Thingstätten

Stand: 09.06.2020, 12:03 Uhr

Thingstätten – so nannten die Nazis ihre Freiluftbühnen. Gedacht waren sie für Aufführungen und Versammlungen, die weniger unterhalten als indoktrinieren sollten. 400 waren geplant, 60 wurden errichtet. Eine davon auf der "Ordensburg Vogelsang". Aber auch die Berliner Waldbühne, populärer Veranstaltungsort für Open-Air-Konzerte, ist ein Relikt aus der Nazizeit.

Die Bielefelder Fotografin Katharina Bosse hat 23 Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich mit den Thingstätten auseinanderzusetzen. Sie selbst hat historische Fotos aus dem Archiv der ehemaligen Ordensburg auf die Mauern der einstigen Thingstätte projiziert. Jetzt ist ein von ihr herausgegebener Band erschienen, der die Ergebnisse dieses interdisziplinären Kunstprojektes dokumentiert. Westart hat mit Katharina Bosse darüber gesprochen, was es heißt, die Vergangenheit in die Gegenwart zu holen.

Katharina Bosse (Hg.): Thingstätten.
Von der Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart.
Kerber Verlag 2020, Preis: 45 Euro