Wie macht man aus einer katastrophalen Niederlage eine Erfolgsgeschichte? Vor dieser Aufgabe steht John Glueck, Propaganda-Offizier der US-Army, als er über die Schlacht im Hürtgenwald vom 2. November 1944 berichten soll. Schnell begreift der Deutschamerikaner, dass die Wahrheit das erste Opfer des Krieges ist. Und auch seine Begegnung mit Ernest Hemingway, dem legendären Schriftsteller und Kriegsreporter, trägt nicht zur Beruhigung seines Gewissens bei.
Jahre später erlebt er in Vietnam, wie die Lüge zur wichtigsten Kriegstaktik wird, und landet als Whistleblower vor Gericht. John Glueck ist der Held in Steffen Kopetzkys neuem Roman "Propaganda", in dem der Autor die Geschichte und das Geschichtenerzählen brillant verknüpft. Westart hat mit ihm über Macht, Manipulation und die Wahrheit der Literatur gesprochen.
Steffen Kopetzky: Propaganda.
Rowohlt Berlin Verlag 2019, Preis: 25 Euro