"Westpol" im WDR Fernsehen
Stellungnahme zu Vorwürfen der AfD
Stand: 12.11.2015, 10:32 Uhr
Der Landesverband NRW der AfD hat dem WDR in einer Pressemeldung fehlerhafte Berichterstattung vorgeworfen und rechtliche Schritte angedroht. Konkret geht es um einen Beitrag der Sendung "Westpol" über den Rechtsruck der AfD, der am vergangenen Sonntag (8.11.) im WDR Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Von WDR Presse und Information
In diesem Zusammenhang wurde auch über eine Diskussionsveranstaltung der AfD Euskirchen mit AfD-Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski berichtet.
Im Anschluss an den Vortrag sagte ein Teilnehmer zum möglichen Umgang mit Flüchtlingen: "Man muss sich nur an den Zweiten Weltkrieg erinnern, an unsere eigene Geschichte. Was haben wir denn mit den Juden gemacht? Da gab es ja auch Möglichkeiten… Man muss gar nicht übertreiben, aber was anderes wird bald gar nicht mehr möglich sein. Die Flüchtlinge gehen ja nicht freiwillig." In ihrer Pressemeldung behauptet die AfD unter anderem, dass der Interviewte kein AfD-Mitglied sei.
Aber: Der Beitrag hat nie behauptet oder suggeriert, dass es sich bei der Person um ein AfD-Mitglied handele. Diese wurde vielmehr korrekt als Teilnehmer einer AfD-Veranstaltung benannt. Weiterhin behauptet die AfD, die angebliche Diskussion habe niemals stattgefunden. Der Teilnehmer der Veranstaltung habe die laut Gedächtnisprotokoll zitierten Äußerungen vermutlich nie getan.
Dies ist nachweislich falsch. Sowohl ein WDR-Reporter als auch ein weiterer Zeuge, die beide vor Ort waren, können die zitierten Äußerungen eindeutig bestätigen. Zudem liegt der "Westpol"-Redaktion das Originalfilmmaterial vor. Dieses belegt, dass die mittels Gedächtnisprotokoll wiedergegebenen Aussagen genauso gefallen sind. Der O-Ton wurde – da es sich um verdeckte Filmaufnahmen handelte – aus rechtlichen Gründen nicht gesendet. Nach Gesetzeslage darf in einem solchen Fall das Bildmaterial ausgestrahlt werden, der Ton jedoch nicht.