Joe Cocker

† 22. Dezember 2014

Stand: 24.12.2014, 03:00 Uhr

Mit seiner unverwechselbaren Reibeisenstimme gehörte Joe Cocker zu den ganz Großen. Nach einem turbulenten Leben voller großer Erfolge und tiefer Abstürze ist er in der Nacht auf den 22. Dezember mit nur 70 Jahren verstorben. Einsfestival wiederholt seine Rockpalast-Konzerte im Metropol Berlin von 1980 und auf der Loreley 1983.

Als Jugendlicher schlägt sich der Arbeitersohn Joe Cocker zunächst als Gasinstallateur durch, träumt aber schon früh von einer Musikerkarriere. Nach einigen Versuchen mit diversen Combos findet er mit der Grease Band schließlich die richtige, setzt alles auf eine Karte und schmeißt seinen Installateursjob.

Den ersten großen Erfolg hat Cocker 1969 mit seinem Auftritt beim Woodstock Festival – mit dem Beatles-Coversong „With A Little Help From My Friends“, den er sich vollkommen zu eigen macht. Seine gefühlvolle und gleichsam seltsam entrückte Performance macht ihn auf einen Schlag zum neuen Darling der Rock-Szene und beschert ihm hohe Chartsplatzierungen. Doch Cocker ist kein Businessman, ist aufgrund schlechter Verträge ständig auf Tour und verdient kaum daran. In den siebziger Jahren feiert er weitere Erfolge, vor allem mit Coversongs wie „Cry Me A River“ oder „You Are So Beautiful“. Mit den „Mad Dogs and Englishmen“ tourt er aber mehr, als er verkraften kann. Es folgen schwere Jahre mit Suchtproblemen, missglückten Auftritten und Haftstrafen. In den Achtzigern lässt es Cocker endlich ruhiger angehen, er heiratet, lebt zurückgezogen auf seiner Mad Dog Ranch in Colorado und bereibt eine Eisdiele.

Joe Cocker 1983 beim Rockpalast Open-Air-Festival auf der Loreley

Joe Cocker 1983 beim Rockpalast Open-Air-Festival auf der Loreley

Inzwischen ist er weltweit einer der größten Rocksänger. Er füllt Arenen und Stadien, darf als einer der ersten westlichen Musiker 1988 in der DDR auftreten, ebenso beim goldenen Throinjubiläum der Queen. 2007 ernennt das britische Staatsoberhaupt den Arbeitersohn aus dem Norden zum Officer of the Order of the British Empire. Nach einem turbulenten Leben voller großer Erfolge und tiefer Abstürze ist Joe Cocker in der Nacht auf den 22. Dezember 2014 mit nur 70 Jahren verstorben.

Joe Cocker 1980 im Metropol Berlin

Joe Cocker 1980 im Metropol Berlin

Einsfestival wiederholt zwei Rockpalast-Konzerte des großen englischen Sängers: zunächst heute Nacht (23. auf 24. Dezember) ab 01.00 Uhr) das Konzert aus dem Jahr 1980 im Berliner "Metropol", einem mittelgroßen Club mit einer Kapazität von 1.200. Das Konzert war ausverkauft und eine Art Comeback für den von psychischen Krankheiten und Alkoholproblemen gebeutelten Cocker, der danach wieder auf dem Weg nach oben war.

Chris Blackwell, Eigentümer von Island Records, ging Anfang der Achtziger mit Cocker nach Jamaica und nahm "Sheffield Steel" auf - ein Album, das bis heute zu seinen besten gehört. Mit diesem Material kam Joe Cocker 1983 zum zweiten Mal zum Rockpalast, nämlich zum Open-Air-Festival auf der Loreley. Es kamen 21.500 Menschen, das Konzert wurde landesweit übertragen. Einsfestival zeigt das Konzert noch einmal am 1. Weihnachtsfeiertag um 10.45 Uhr.