16.+17. April 1983 - 12. Rocknacht, Grugahalle Essen
12. Rocknacht in Essen, 1983
Bei der 12. Rocknacht im April 1983 traten drei sehr unterschiedliche Acts auf. Dexys Midnight Runners waren mit ihrem Mix aus New Wave, Folk und Soul erfolgreich unterwegs. Joe Jackson war gerade dabei, mit seinen schlau komponierten Rock- und Pop-Songs international berühmt zu werden und startete eine Karriere, die Jahrzehnte andauern sollte. Und die elfköpfige Truppe von King Sunny Adé gab den Zuschauern in der Grugahalle einen Einblick in die Vielfalt nigerianischer Jùjú-Sounds.
Joe Jackson war 1983 bereits jahrelang Profimusiker, aber erst seit wenigen Jahren als Solokünstler mit Plattenvertrag und eigener Band unterwegs. In seiner Heimat England hatte er sich mit seiner enormen musikalischen Bandbreite zwischen Rock, Pop und Swing bereits einen Namen gemacht und begann gerade, im Rest Europas für Furore zu sorgen. Beim Rockpalast trat mit seiner fünfköpfigen Begleitband auf und spielte ein wie immer beeindruckend vielseitiges Set.
Kevin Rowland and Dexys Midnight Runners gaben ein umjubeltes Konzert in der Essener Grugahalle. Die crazy Combo unter der Leitung von Kevin Rowland wartete mit einer Besetzung aus elf Musikerinnen und Musikern auf und lieferte eine Show voller Soul-Leidenschaft und Punk-Attitüde. Das Rockpalast-Konzert der Band fand knapp ein Jahr nach ihrem Riesenerfolg statt - als die Band dank ihres zweiten Albums und dem Superhit "Come On Eileen" in aller Munde war.
Der Sänger und Multiinstrumentalist King Sunny Adé aus dem nigerianischen Oshogbo gilt als einer der einflussreichsten Musiker weltweit. Er ist einer der Vorreiter des modernen afrikanischen Pop und begeistert mit seinem Mix aus traditionellen Sounds und modernen Elementen aus Rock und Elektronik. Bei der Rocknacht 1983 polarisierte er das Publikum - viele waren damals noch nicht offen für afrikanische Sounds. King Sunny Adé ließ sich davon nicht beirren und spielte sich mit seiner Band "African Beats" regelrecht in Trance.