Vlotho '77 - Umsonst und Draussen
Rockpalast. 26.08.2019. 01:57:48 Std.. Verfügbar bis 30.12.2099. WDR.
01.-03. Juli 1977 - Vlotho
Vlotho '77 - umsonst & draußen
„Lieber Blasmusik statt Gammlertreffen“, forderte ein Vlothoer Bürger angesichts des Musikfestivals „umsonst & draußen“ 1977 in seiner Heimatstadt. Denn zu „alternativ“ kamen ihm die Leute damals daher: Musiker mit Rasta-Locken, Frauen in bunten Röcken und Männer mit langen Haaren. Es ging heiß her auf dem Amtshausberg an der Weser. Täglich etwa 30.000 Besucher, eine Kleinstadt im Ausnahmezustand und das bei bestem Sommerwetter.
Als sich 1975 die frisch gegründete Band Hammerfest um Wolfgang Kuhlmann dazu entschloss, ein kleines Musikfestival in einem Steinbruch an der Weser zu organisieren, war nicht abzusehen, dass daraus eine Institution würde, ein Vorreiter für viele Festivals außerhalb der ostwestfälischen Provinz in den kommenden Jahren. Die Besonderheit: es sollten keine Eintrittsgelder erhoben werden. Das ist beim jährlichen „umsonst und draußen in der nordöstlichen Ecke von Nordrhein-Westfalen bis heute so geblieben.
Das Festival vom Juli 1977 ist filmisch dokumentiert - WDR und NDR zeichneten damals für ihre Radioprogramme auf. 1978 kam der Film in die Kinos, die einzige Vorführkopie existiert heute jedoch nicht mehr. Nun wurde das einmalige Dokument der Jugendmusikkultur der 1970er Jahre digital restauriert.
Bilder von Vlotho '77
Die Musik der jungen Menschen klingt heute etwas anders als in den 1970ern. Für den Betrachter wird es jedoch auch bei den kleinen, ganz profanen Dingen interessant, zum Beispiel wie die jungen Menschen damals miteinander umgingen, wie sie sich kleideten oder wie frei sie sich bewegten.
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Während Musiker aus der ganzen (West-) Republik nach Vlotho an der Weser kamen, der NDR und der WDR der neuen Musikbewegung im Hörfunk ganze Strecken widmeten, war auch politisch Bewegung zu spüren. Es war die Zeit der erstarkenden Atomkraft- und Rüstungsgegner, der Friedensbewegung und des American Indian Movement, die nach Vlotho kamen oder doch wenigstens aus dem nahen „Friedensdorf“ am AKW Grohnde Grüße übermitteln ließen.