Nick Cave wird 1957 in Australien geboren und wird als Sohn eines Englischlehrers und einer Bibliothekarin streng anglikanisch erzogen. An der Grammar School in Caulfield lernt er den Multiinstrumentalisten Mick Harvey kennen, mit dem er seine erste, noch recht punkige Band gründet. 1980 siedeln die beiden gemeinsam nach London um und nennen ihre Band fortan The Birthday Party. Mit ihrer Mischung aus Punk, Blues und Rock kommen sie in der englischen Szene – allen voran bei BBC-Legende John Peel – gut an.
In West-Berlin formieren sich Harvey und Cave gemeinsam mit Einstürzende Neubauten-Sänger und Gitarrist Blixa Bargeld im Jahr 1983 neu als The Bad Seeds. Cave schreibt in der Zeit in Berlin seine ersten Bücher und spielt u.a. in dem Wenders-Film "Der Himmel über Berlin" mit. 1988 zieht Cave für kurze Zeit nach Sao Paulo. 1992 geht er mit den Bad Seeds auf Welttournee, sie nehmen gemeinsam eine Live-Platte auf und arbeitet nebenher weiter als Schauspieler und Filmkomponist.
Wieder in London verändert sich das Line-Up der Bad Seeds grundlegend, indem Warren Ellis (Violine) dazukommt, der die Band und Caves Songwriting nachhaltig beeinflussen wird. 1996 werden die Bad Seeds weltbekannt mit der Veröffentlichung des Albums "Murder Ballads", auf dem u.a. Duette Caves mit PJ Harvey und Kylie Minogue zu finden sind.
Nach dem Album "The Boatman's Call" und einer Phase, in der sich Cave von seiner Heroin- und Alkoholsucht verabschiedet und sich um seine Familie kümmert, kommen die Bad Seeds 2001 wieder zusammen. In den Folgejahren ist Cave extrem produktiv, gewinnt einen Drehbuchpreis, nimmt alle zwei bis vier Jahre Alben mit den Bad Seeds auf und gründet gemeinsam mit Warren Ellis das Projekt Grinderman.
2003 verlässt Blixa Bargeld die Bad Seeds, 2009 sogar Gründungsmitglied Mick Harvey. 2015 verunglückt Caves Sohn Arthur tödlich im Alter von 15 Jahren. Cave versucht, das Trauma mit Arbeit zu verarbeiten: mit dem Album "Skeleton Tree", der dazugehörigen Tour, bei der er sich von seinen Fans regelrecht tragen lässt, und mit dem Film "One More Time With Feeling".