Post-Rock aus Irland
God Is An Astronaut
Mächtige, überwiegend instrumentale Klangwelten, in denen Gitarren auf keinen Fall wie Kettensägen klingen sollen. Das ist der Ansatz, den God Is An Astronaut in ihren epischen Post Rock packen. Dass die Welt nicht so eingerichtet ist, wie man sie gerne hätte, haben sie dabei stets eingepreist.
Optimismus ist nur ein Mangel an Information. Gut möglich, dass God Is An Astronaut unter dieser Prämisse an ihre wirkmächtige Klangarbeit gehen. Tatsache ist jedenfalls, dass die irische Band um die Brüder Niels und Torsten Kinsella bestens informiert ist. Und so kommt es, dass Fans von God Is An Astronaut deren Videos mit vier Worten auf den Punkt bringen. „Depressing, but very good“ ist ein Internet-Kommentar zu dem Clip, den die Musiker sich zu „Forever Lost“ haben einfallen lassen. Epische Soundscapes sind in dem Video, in dem es um den Klimawandel, Artensterben und Rassismus geht, eindringlich verzahnt mit bedrückenden Bildern.
Wenn God Is An Astronaut ihre Musik visuell umsetzen, geht es stets um die Dualität von Licht und Dunkelheit. Erst wenn Sound und Bild miteinander verschmelzen, kommt die ganze emotionale Breite der Band zum Tragen.
Haltung zeigen, sich positionieren – das ist der 2002 gegründeten Post-Rock-Band schon immer wichtig. Alles, was God Is An Astronaut raushauen, speist sich aus ihrer persönlichen Sichtweise auf die Welt. Die, das haben God Is An Astronaut mit eingepreist, nie so eingerichtet sein wird, wie man sie gerne hätte. Musik ist für die musikalischen Brüder eine Form von Eskapismus, und Eskapismus kann für sie auch eine Flucht nach vorn sein. Und Musik ist für God Is An Astronaut auch ein imaginärer Ort zum Glücklichsein, den sie sich immer wieder aufs Neue selbst schaffen. Das macht eine Menge Arbeit, ist aber ungemein hilfreich. Um noch einmal den Internet-Kommentar zu zitieren: „Depressing, but very good“.