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Seedballs: Kleine Kugeln, große Wirkung

Stand: 29.04.2022, 12:49 Uhr

Einfach in den Garten werfen und abwarten! Genau so funktionieren Seedballs. Kleine Saatgutkugeln, die sich ganz einfach selber machen lassen.

Von Kyra Preuß

Seedballs sind ein bisschen wie Überraschungseier für Gärtner. Sie sehen alle in etwa gleich aus, können aber mit den unterschiedlichsten Samen gespickt sein und für ganz unterschiedliche Blüherlebnisse sorgen. Die kleinen Saatgutkugeln sind vor allem beim Guerilla Gardening beliebt, also spontanen Pflanzaktionen, können aber auch super im eigenen Garten eingesetzt werden.

Der Vorteil von Seedballs: Das Pflanzen geht extrem leicht und das Saatgut ist in den kleinen Kugeln zum Beispiel auch vor Vögeln geschützt. Seedballs lassen sich ganz einfach selbst machen und können zum Beispiel auch gemeinsam mit Kindern hergestellt werden. Dafür braucht es auch nur wenige Zutaten.

Material:

  • Erde
  • Tonpulver
  • Wasser
  • Saatgut (zum Beispiel: essbare Blüten, Wildblumen, Kräuter, o.ä.)

Die Erde sollte zunächst grob gesiebt werden, damit in den Seedballs keine größeren Stücke, wie Ästchen und Ähnliches landen. Dann werden Erde, Ton und das Saatgut miteinander vermischt. Dabei sollte man bei Erde und Ton auf ein Verhältnis von fünf zu drei achten. (fünf Teile Erde – drei Teile Ton).

Eine Frage der Konsistenz

Anschließend nur ganz behutsam Wasser zugeben. Am besten schlückchenweise, damit die Mischung nicht zu feucht wird. Der Seedball-Teig hat eine gute Konsistenz, wenn man einen kleinen Teil in der Hand zusammendrückt und der Teig nicht mehr auseinanderfällt.

Dann geht es auch schon ans Rollen: ein Stück vom Teig nehmen und zwischen den Handflächen zu kleinen Kugeln rollen (Durchmesser etwa 2,5 - 3 cm). Die fertigen Kugeln auf ein Gitter legen und dann zum Trocknen in die Sonne stellen. Die Seedballs lassen sich aber zum Beispiel auch auf der Heizung trocknen.

Werfen und abwarten

Je nach ausgesuchtem Saatgut können die Seedballs zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr zum Einsatz kommen. Dafür einfach die Saatgutkugeln an die gewünschte Stelle werfen. Am besten kurz vor dem nächsten Regen, dann können sie sich gleich mit Wasser vollsaugen. Es braucht übrigens nicht unbedingt einen Garten: Auch im Topf auf dem Balkon können die Seedballs genutzt werden.

Wer sie nicht direkt werfen möchte: Kühl und trocken gelagert können die Saatgutkugeln bis zu zwei Jahre lang aufbewahrt werden. Und sind dadurch auch ein schönes Geschenk für Gartenfreunde.

Wichtig: Wer Seedballs auswerfen will, sollte das auf seinem eigenen Grundstück tun oder gegebenenfalls den Eigentümer um Erlaubnis fragen. Seedballs sollten auf keine Fall auf landwirtschaftliche Flächen oder in Naturschutzgebiete geworfen werden.

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