Hier baut sie nachhaltig ihr eigenes Gemüse an, lädt Garten-Influencer:innen und andere Gäste mit spannendem Spezialwissen in ihre Parzelle ein oder besucht sie in deren grünem Umfeld irgendwo in Nordrhein-Westfalen.
Was bedeutet Opas Schrebergarten für dich?
Ganz viele Kindheitserinnerungen. Hier habe ich viel Zeit verbracht und dabei auch gelernt, was es heißt, sein eigenes Gemüse anzubauen. Einfach eine Möhre aus der Erde zu ziehen und zu essen oder kleine süße Erbsen aus ihren Hüllen zu pulen war für mich als Kind das Größte.
Jetzt ist der Garten für mich auch ein Ort, an dem ich zur Ruhe kommen kann. Bei der Gartenarbeit kann ich vom stressigen Alltag abschalten. Und der Garten ist auch ein Ort, der verbindet. Man kommt am Gartenzaun mit anderen Menschen ins Gespräch und auch über die Gartencommunity in den sozialen Netzwerken habe ich schon viele tolle Menschen kennengelernt.
Worüber würde sich Opa im Schrebergarten der Enkelin am meisten wundern?
Wenn der Garten plötzlich nur noch aus Rasen und Steinplatten bestehen würde. Im Garten meines Opas wurde immer schon viel Obst und Gemüse angebaut und das soll auch so bleiben. Ich habe eher das Problem, dass die riesigen Beetflächen im Garten immer noch nicht für alle Projekte und Ideen ausreichen. Ich würde wahrscheinlich auch noch einen zweiten Schrebergarten voll bekommen.
Was möchtest du unbedingt anbauen?
Ich liebe es im Garten zu experimentieren. Und da darf´s auch gerne mal exotisch oder verrückt werden: Erdnüsse, regenbogenfarbener Mais oder Kiwi-Beeren wurden schon im Garten ausprobiert. Wenn ich besondere Pflanzen oder verrücktes Saatgut sehe, kann ich mich immer nur schwer zurückhalten. Gerade erst bin ich zum Beispiel auf Reis gestoßen – finde ich eine total spannende Idee, den mal im eigenen Garten anzubauen.
Dein größter gärtnerischer Erfolg - bis jetzt?
Ich freue mich eigentlich über jede Tomate und jedes Radieschen, dass erfolgreich im Garten gewachsen ist. Aber was richtig Besonderes war für mich meine erste Luffa-Ernte. Luffa-Pflanzen sind Kürbisgewächse, bei denen man die getrockneten Früchte, als Schwamm benutzen kann. Zum Beispiel fürs Bad oder als nachhaltigen Scheuerschwamm in der Küche. Als ich da meinen ersten eigenen Schwamm in der Hand gehalten hab, war das schon ein ziemliches Erfolgserlebnis.
Der größte gärtnerische Flop - bis jetzt?
Ich liebe Rosenkohl, aber bisher hatte ich damit im Garten leider kein Glück. Beim ersten Mal haben Schnecken fast alle Jungpflanzen vernichtet und die restlichen brauchten leider zu lange, um sich von dem Schock zu erholen. Das Jahr drauf hatte ich wunderschöne Pflanzen mit tollen Röschen im Garten. Die wurden dann aber von unbekannten Schädlingen komplett zernagt. Bis heute weiß keiner so recht, wer dahinter gesteckt hat. Aber ich gebe nicht auf! Irgendwann gibt’s auch bei mir im Garten eine fette Rosenkohl-Ernte!
Wie kommt es, dass Gärtnern wieder ein so junges Thema ist?
Ich glaube, gerade die jüngeren Generationen beschäftigen sich wieder viel mehr mit Themen wie Nachhaltigkeit, Natur- und Klimaschutz. Das sieht man ja auch an der Fridays for Future-Bewegung. Aber auch insgesamt ist es für die Menschen wieder viel wichtiger geworden zu wissen, was woher kommt und was in ihrem Essen drin ist.
Und die Corona-Zeit hat dann auch noch ihr Übriges dazu getan. Viele haben gemerkt, wie schön es in solchen Zeiten ist eine eigene grüne Oase zu haben. Auch ich war in den Lockdown-Monaten noch einmal extra dankbar für meinen Garten.