Beim Gemüseschnibbeln fällt immer wieder einiges an Biomüll an: zum Beispiel Zwiebel- und Avocadoschalen oder Reste vom Rotkohl oder Roter Beete. Normalerweise sind die auf dem Komposthaufen gut aufgehoben, man kann sie aber auch nutzen, um damit alte Kleidung aufzupeppen und ihnen eine neue Farbe zu verpassen.
Ziemlich einfach geht das Färben mit Zwiebelschalen. Diese einfach trocknen, äußere Schalen von roten Zwiebeln sammeln und in ein großes Schraubglas geben. Für ein T-Shirt braucht man in etwa die Schalen von zehn Zwiebeln. Anschließend den Stoff dazugeben und alles mit warmem Wasser übergießen, bis das Glas voll ist. Die Mischung etwas schütteln, damit sich alles gut verteilt und ans Fenster in die Sonne stellen.
Jedes Kleidungsstück ein Unikat
Über die nächsten Tage immer wieder schütteln, damit sich die Farbe nicht absetzt. Nach einer Woche kann man dann das Ergebnis kontrollieren. Das ist beim natürlichen Färben auch immer ein bisschen eine Überraschung - jedes Kleidungsstück sieht anders aus. Hat der Stoff noch nicht genug Farbe angenommen, kann man ihn nochmal zurück ins Glas geben.
Ein besonders kräftiges Farbergebnis bekommt man mit Kurkuma-Pulver. Das kann man entweder selbst aus der Knolle herstellen oder man kauft es fertig im Gewürzregal im Supermarkt. Damit bekommt man einen richtig tollen Gelbton hin.
Wichtig ist es, beim natürlichen Färben auf Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen zu setzen. Außerdem sollten sie hell, zum Beispiel weiß oder beige sein, damit man den Farbeffekt gut sehen kann. Pro 200 Gramm Stoff sollte man etwa 50 Gramm Färbematerial zur Hand haben, rät Nachhaltigkeits-Expertin Anke Schmidt, die selbst mit Pflanzen färbt. Das ist aber auch davon abhängig, wie stark oder schwach die Färbung werden soll. Dabei ist etwas Experimentierfreude angesagt.
Färben lässt sich neben Zwiebeln und Kurkuma zum Beispiel auch mit:
- Rotkohl
- Spinat
- Rote Beete
- Färberkamille
- Avocadoschalen
- Heidelbeeren
- Färbertagetes
Das Schöne ist: Viele der Pflanzen, egal ob Blumen oder Obst und Gemüse, lassen sich auch selbst anbauen. So hat man seine ganz eigene, natürliche Färberei im Garten oder auf dem Balkon.
Natürlich halten die Farben nicht so lange wie bei chemisch gefärbter Kleidung. Mit dem Waschen wird die Kleidung nach und nach immer heller. Man kann aber natürlich immer wieder nach Lust und Laune nachfärben.
