Kerstin Laufer

"Land & lecker" kulinarische Schätze: Zu Gast bei Kerstin Laufer

Neuer Wein in alten Fässern aus Franken

Stand: 10.01.2023, 15:41 Uhr

„Land & lecker“ trifft auf kulinarische Schätze deutschlandweit. Sechs Landfrauen machen sich auf eine köstliche Reise – vom Münsterland bis zur Voralpenregion. Zum Auftakt geht es nach Franken. Im Gutshof der Burg Lisberg bei Bamberg interpretiert Jungwinzerin Kerstin Laufer traditionelle Frankenweine neu.

Mit nur 26 Jahren hat Kerstin das Weingut ihrer Familie übernommen. Hier werden Frankenwein-Klassiker wie Kerner, Bacchus und Silvaner gekeltert. Kerstin hat außerdem zum traditionellen Sortiment eine eigene Wein-Linie kreiert. „Wir Jungwinzer trauen uns, ein bisschen mehr zu experimentieren“, so Kerstin.

Sie baut ihre Weine deshalb nicht nur klassisch aus, sondern wagt sich auch an neue Interpretationen und Kreationen heran.
Auch Kerstin keltert einen „Kerner“, allerdings mit wilden Hefen spontanvergoren und im Holzfass gereift. Ausdrucksstark und unverwechselbar, Qualität statt Quantität – das ist der Anspruch, den die Jungwinzerin an ihre Weinkreationen hat. Dafür steckt Kerstin viel Liebe und Arbeit in ihren kulinarischen Schatz.

Ausflug mit ungewohnte Perspektiver für die Gäste

Neben einem Stadtrundgang in Bamberg, erleben die Gäste auch die Schönheit der Umgebung aus einem ganz neuen Blickwinkel. Sie genießen den Fernblick über Kerstins Heimat und die Wälder hoch oben vom Baumwipfelpfad Steigerwald. Danach geht es für die Gruppe gut gelaunt zum Weingut Laufer, wo die Vorbereitungen zum ersten gemeinsamen Dinner schon auf Hochtouren laufen.  

Kleine Frucht, die es in sich hat

Weintrauben sind Kerstins kulinarischer Schatz. "Meinen Gästen möchte ich gerne zeigen, was Wein alles kann. Vor allem, wenn man nicht das Erwartbare im Glas sucht, sondern offen ist für die unendliche Aromawelt, die in so einer kleinen Frucht stecken kann.“

Kerstin Laufer

"Wenn ich ein ganzes Jahr lang mit meinen Weinreben alles richtig gemacht habe, zur rechten Zeit geerntet und im Keller mein Bestes gegeben habe, dann verwandelt sich diese kleine Beere in einen Wein mit Charakter." Die Jungwinzerin liebt ihren Beruf und steckt voller Ideen.

"Wenn ich ein ganzes Jahr lang mit meinen Weinreben alles richtig gemacht habe, zur rechten Zeit geerntet und im Keller mein Bestes gegeben habe, dann verwandelt sich diese kleine Beere in einen Wein mit Charakter." Die Jungwinzerin liebt ihren Beruf und steckt voller Ideen.

Die Weinberge des Familienweinguts verteilen sich auf eine Strecke von 80 Kilometern. Durch die verschiedenen Lagen und Bödenqualitäten kann Kerstin unterschiedliche Rebsorten anbauen und so ein breites Sortiment an Weinen anbieten. Regemäßig ist Kerstin in den Weinbergen unterwegs, denn die Weinstöcke müssen regemäßig geprüft und gepflegt werden.

Die Reben selbst hat Kerstin im Blick, genauso wie den Boden. Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat auch hier Spuren hinterlassen. Besonders die jüngeren Weinstöcke leiden unter dem Wassermangel. Langfristig werden hier wohl nur klimaresistentere Sorten wie Silvaner oder Chardonnay ohne künstliche Bewässerung überleben.  

Die ältesten Weinstöcke der Familie sind etwa 40 Jahre alt und wurden noch von Kerstins Großvater Robert gepflanzt. In den 70er Jahren hat er das Weingut gegründet.

Und seit vier Jahren ist Kerstin nun die Chefin über Weinberge und Weinkeller. Sie führt die Tradition der klassischen Weine des Familienweinguts fort und hat mit ihrer eigenen Wein-Linie ein Spielwiese für neue und exklusivere Weine etabliert.

Hier kann sich die Winzerin und Technikerin für Weinbau und Oenologie  kreativ und experimentell austoben.

Neben Wein ist Ackerbau seit jeher ein wichtiges Standbein des Gutshofs. Die „klassische“ Landwirtschaft ist in erster Linie der Job von Papa Dieter. Er baut hauptsächlich Getreide, Raps und Erbsen an. Rund 40 Kilometer von Burg Lisberg zählt entfernt, liegt das Schloss Bimbach. Hier befindet sich neben dem Weinkeller und auch eine Streuobst-Wiese. Von hier stammen die Äpfel, die Kerstin für ihre typisch fränkische Nachspeise braucht.

Kreativ im Weinkeller und in der Küche

Kerstin liebt es zu experimentieren. Das trifft auf ihre Weinkreationen zu und so kocht sie auch: Als Eröffnungsmenü gibt es Salat mit Weißweindressing, Wachteleiern und Fächerkartoffeln, in der Pfanne geräuchertes Rinderfilet mit Verjus-Sauce, Semmelknödel und Kürbis-Pastinaken-Gemüse und typisch fränkische „Apfelkräpfla" mit zweierlei Weincrème. Kerstins kulinarischer Schatz, die Trauben, geben jedem Gang den besonderen Pfiff.

Wer kocht das leckerste Landmenü aus seinem kulinarischen Schatz?
Die erfolgreiche Gemeinschaftsproduktion von BR, SWR und WDR geht in die nächste Runde. Sechs Landfrauen machen sich auf eine kulinarische Reise quer durch Deutschland – vom Münsterland bis zur Voralpenregion. Alle produzieren regionale Spezialitäten. Die Teilnehmerinnen besuchen sich gegenseitig auf ihren Höfen und schenken ihren Gästen eine unvergessliche Zeit. Am Ende steht die Frage: Wer kocht das leckerste Landmenü aus seinem kulinarischen Schatz?

Wendy LeBlanc, Domenica Müller, Kerstin Laufer, Sarah Konert, Lea Martin, Agnes Jaud, (v.l.n.r.)

Wendy LeBlanc, Domenica Müller, Kerstin Laufer, Sarah Konert, Lea Martin, Agnes Jaud, (v.l.n.r.)

Die weiteren Teilnehmerinnen: Am Niederrhein hält Domenica Müller Wasserbüffel und macht aus ihrem Dinkel-Getreide Nudeln. Im westlichen Bodenseekreis züchtet Lea Martin Strauße. In Oberbayern betreibt Agnes Jaud eine Käsemanufaktur am Alpenrand. Im Schwarzwald verwandelt Wendy LeBlanc heimischen Most in amerikanische Craft-Cider-Spezialitäten. Im westlichen Münsterland hat sich Sarah Konert der Zucht edler Blonde d’Aquitaine-Rinder verschrieben.

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