Lisa Anschütz auf der Weide, im Hintergrund Glanrinder.

Staffel 13: Zu Gast bei Lisa Anschütz

Vom Wollpullover bis Rinderbäckchen - alles vom Arche-Hof

Stand: 01.07.2024, 13:00 Uhr

Ziel der Busfahrt ist heute der Arche-Hof von Lisa Anschütz in Windeck. Gemeinsam mit ihrem Mann züchtet Lisa vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen, denen sie ein artgerechtes Leben ermöglicht.

Der Hof liegt in Windeck-Kohlberg auf einem Höhenrücken und bietet einen wunderbaren Weitblick über das Siegtal. Lisa lebt hier mit ihrem Mann Karl-Josef Groß. „Kalle“ ist auf dem Hof geboren, seine Familie bewirtschaftet den Bauernhof seit rund 100 Jahren. Früher war es ein kleiner konventioneller Milchviehbetrieb, heute ist es ein Arche-Hof.

Sogenannte Arche-Höfe gibt es nur knapp 100 Stück in Deutschland. Das Konzept dieser Höfe ist es, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen zu züchten und zu erhalten. Das soll durch die wirtschaftliche Nutzung der Tiere gelingen, und so ist das Motto auch auf dem Arche-Hof Windeck: „Erhalten durch Aufessen“. Lisa findet es wichtig zu wissen, dass die Tiere zuvor ein gutes Leben hatten - und dafür tut sie alles.

Zu Gast bei Lisa Anschütz

Die zweite "Land und Lecker"- Fahrt bringt die Landfrauen in den südlichsten Zipfel von NRW. Hier in Windeck werden sie von Lisa und ihrem Mann "Kalle" bereits erwartet...

Lisa Anschütz und ihr mann Karl-Josef Groß.

Das Paar führt keinen gewöhnlichen Bauernhof, sondern einen Arche-Hof, mit alten und seltenen Nutztierrassen. Mit viel Leidenschaft setzen sich Lisa und Karl für diese Art der Landwirtschaft ein. Möglich ist dies nur, da sie beide noch anderen Jobs nachgehen: Lisa als Hauswirtschaftslehrerin in einer Schule und Karl bei der Deutschen Bahn. Der Nebenerwerbsbetrieb bedeutet eine ganz schöne Doppelbelastung, doch beide sind mit ihrem arbeitsreichen, aber naturnahen Leben zufrieden.

Das Paar führt keinen gewöhnlichen Bauernhof, sondern einen Arche-Hof, mit alten und seltenen Nutztierrassen. Mit viel Leidenschaft setzen sich Lisa und Karl für diese Art der Landwirtschaft ein. Möglich ist dies nur, da sie beide noch anderen Jobs nachgehen: Lisa als Hauswirtschaftslehrerin in einer Schule und Karl bei der Deutschen Bahn. Der Nebenerwerbsbetrieb bedeutet eine ganz schöne Doppelbelastung, doch beide sind mit ihrem arbeitsreichen, aber naturnahen Leben zufrieden.

Die Glanrinder auf Hof Windeck sind eine seltene Rinderrasse, die ursprünglich auch aus dieser Region stammt. Sie kommen hervorragend auf den steinigen und steilen Hängen zurecht, und sind auch mit dem Futter zufrieden, dass der magere Boden hergibt. Die Mutter-Kuh-Herde lebt überwiegend draußen und wird nur mit hofeigenem Futter ernährt. Das gehört unter anderem zu den Bedingungen, um als Arche-Hof anerkannt zu werden.

Außerdem gibt es hier noch die vom Aussterben bedrohten Krüper-Hühner. Das war einmal eine typische Hühner-Rasse im Bergischen Land. Heute gibt es nur noch ein paar Hundert von ihnen. Sie legen weniger Eier als andere Rassen, und lohnen sich daher für viele Bauern nicht. Kennzeichen sind die kurzen Beine - auch der ansonsten stolze Hahn ist etwas "tiefergelegt".

Auch die Schafe auf dem Hof sind eine ganz alte Rasse: Die Bentheimer Landschafe kommen ursprünglich aus der Region Bentheim im südwestlichen Niedersachsen. Aber auch bei uns in NRW fühlen sie sich sehr wohl. In den 70er Jahren gab es in ganz Deutschland nur noch 50 Tiere! Lisa und Karl züchten und schlachten die Tiere nicht nur. Sie versuchen wirklich alles zu verwerten. So spinnt Lisa auch die Wolle der Schafe selbst und strickt daraus Pullunder. Viel Arbeit, aber für ihre Mode mit Seltenheitswert ist sie sogar schon mit einem Preis ausgezeichnet worden.

Zum Hof gehört auch eine ganz besondere Blumenwiese. Sie ist Teil eines Naturschutzprogramms und außerdem ein Überlebensraum für noch viel mehr Tiere wie Insekten, Käfer und Vögel. Allerdings wachsen hier auch giftige Pflanzen, wie das Jakobskreuzkraut...

Das rupft Lisa dann Pflanze für Pflanze aus, denn wenn die Tiere zu viel davon fressen würden, könnte das zu einer schleichenden Vergiftung führen. Auch Lisa muss bei der Arbeit Handschuhe tragen, denn das Gift kann über die Haut in den Körper gelangen und sich in der Leber einlagern.

In der Küche ist Lisa eigentlich sehr entspannt - schließlich kocht sie gut, gerne und oft. Eine gewisse Anspannung sei aber doch da, gibt sie lachend zu. Ein Dinner für sechs Personen, bei dem alles pünktlich auf dem Tisch stehen soll, koche sie dann doch nicht so oft.

Ihre Schwester Ike hilft ihr bei den Vorbereitungen und ist auch die erste, die das Essen kosten darf. Ihre Wertung: lecker!

Lisa hat bewusst Rinderzunge und Rinderbäckchen für ihr Menü ausgewählt. Sie will zeigen, dass man auch aus nicht so „edlen“ Fleischstücken lecker kochen kann. Ob das rustikale Essen bei den Landfrauen ankommt?

Seltene Rassen mit wichtigen Aufgaben
Lisa und Karl züchten auf ihrem Hof Glanrinder, Bentheimer Schafe und Krüper-Hühner. Alles alte Rassen, die für die Massentierhaltung nicht geeignet sind. Denn es sind keine modernen Hochleistungszüchtungen und sind daher oft vom Aussterben bedroht. Die Rinder und Schafe sind die meiste Zeit des Jahres draußen auf den Weideflächen des rund 40 Hektar großen Landes unterwegs. So leben die Tiere möglichst frei und artgerecht, und fungieren gleichzeitig als lebendige „Rasenmäher“ und Landschaftspfleger.

Rinderbäckchen von Erna und Kuno

Lisa Anschütz Hauptgang: Rinderbäckchen

Alle Zutaten stammen vom Hof: Rinderbäckchen mit Kartoffelpüree und Kohlrabigemüse

Bei Lisa und Karl sollen alle Tiere ein gutes Leben haben und respektvoll behandelt werden. Dazu gehört für die beiden leidenschaftlichen Landwirte auch, dass alle Tiere Namen haben, sie auf dem Hof geschlachtet werden und möglichst alles vom Tier verwertet wird. Und so landen in Lisas Menü auch nicht die klassischen Fleischstücke:

Zur Vorspeise gibt es Blätterteigpastetchen mit Rinderzunge und Schafsschinken von Bock Heribert. Die Rinderbäckchen zur Hauptspeise stammen von den Rindern Erna und Kuno. Als süßen Abschluss gibt es ein Karamellflammerie auf Himbeerspiegel mit verschiedenen Beeren, die natürlich alle im eigenen Garten gewachsen sind.

Kann sie die Landfrauen mit diesem ungewöhnlichen Menü überzeugen?