Vom Büro in den Stall

Durch einen Schicksalsschlag in der Familie änderte sich Sarahs Leben vor 15 Jahren komplett: Sie gab ihren Job in einer Steuerberatung auf und übernahm die Rinderzucht ihrer Eltern.

Sarah Konert

Ihr kulinarischer Schatz ist das kostbare Fleisch der Blonde d’Aquitaine-Rinder. In ihrem Menü will sie zeigen, wieso es zurecht als Delikatesse gilt.

Ihr kulinarischer Schatz ist das kostbare Fleisch der Blonde d’Aquitaine-Rinder. In ihrem Menü will sie zeigen, wieso es zurecht als Delikatesse gilt.

Sarahs verliebte sich einst in die südfranzösische Rinder-Rasse. Und wurde dafür von den meisten Landwirten in der Gegend belächelt. Denn die Rinder waren deutlich teurer als die damals üblichen Rassen.

Die Herde haben Sarah und ihr Mann von 200 Rinder auf 40 reduziert. Die Tiere leben in Mutterkuhhaltung und können selbst entscheiden, ob sie im modernen Offenstall oder auf der Weide stehen wollen. Das Futter kommt ausschließlich von Bauern der Umgebung.

Das gesamte Leben der Rinder findet von Geburt an auf dem Hof statt. Geschlachtet werden sie nur wenige Kilometer entfernt, damit sie keinen Reisestress haben. Aus Respekt vor dem Tier verarbeiten die Konerts das gesamte Fleisch und nicht nur die Edelteile.

Blonde d´Aquitaine gelten als robuste, unkomplizierte und ruhige Tiere. Sie sind gute Futterverwerter. Das bedeutet, sie setzen viel Fleisch an. Die Rinder sind recht groß, und so sind auch die einzelnen „Fleischstücke“ größer als bei anderen Rassen.

Sarah und Dieter sind seit rund 25 Jahren ein Paar. Auch er ist kein „gelernter Landwirt“ und arbeitet noch in einem großen Mobilfunkunternehmen. Dennoch ist die Arbeit auf dem Hof nur zu bewältigen, weil die ganze Familie anpackt.

Sarah hat außerdem noch eine Weiterbildung zur Fleischermeisterin gemacht. Besonders wichtig ist ihr, dass auch die eher unbekannten Teile eines Tieres genutzt werden. Denn auch die können ein echtes kulinarisches Highlight sein.

Stand: 05.02.2023, 15:52 Uhr