Das Bild zeigt einen umgekippten Salzstreuer

Haushaltssalze im Test

Stand: 16.01.2023, 06:00 Uhr

41 verschiedene Salze hat die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Darunter Spezialitäten wie Fleur de Sel, Haushaltssalze mit und ohne Jod sowie natriumreduzierte Produkte. Ina Bockholt verrät die Ergebnisse.

Was ist beim Test herausgekommen?

Auf den ersten Blick haben die meisten Salze gut abgeschnitten: 27 Produkte sind gut, 13 befriedigend und nur eines ausreichend, das "Salt Range Himalayasalz" von Natur Hurtig. Beim genaueren Hinsehen jedoch zeigen sich große Unterschiede.

Geruch und Geschmack

Ein Holzlöffel mit Meersalz liegt auf einem Tisch.

Schon gewusst: Salz ist streng genommen kein Gewürz sondern ein Mineral.

 „Fast zwei Drittel kommen mit Fehlern daher“, sagt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. „Sie riechen etwa leicht dumpf oder leicht nach Pappe.“ Da solche Noten normalerweise beim Kochen verschwinden, schneiden auch diese Salze im sensorischen Urteil noch knapp gut ab. Am besten schmeckt das "Flor de Sal d'Es Trenc". Die besten Haushaltssalze im Test sind geruchsneutral.

Große Preisunterschiede

Gerechnet auf 100 Gramm liegt der Preis zwischen sechs Cent für das Jodsalz von Netto-Markendiscount oder Aldi und etwa 11 Euro für das Fleur de Sel „Sal de Ibiza“. Ein Zeichen für Qualität ist der Preis beim Salz hingegen nicht: So kostet der Testsieger beim Fleur de Sel, das "Flor de Sal d'ES Trenc" mit 5,55 Euro pro 100 Gramm lediglich die Hälfte.

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Quarks 21.07.2020 43:48 Min. UT Verfügbar bis 21.07.2025 WDR

Vielen Salzen fehlt Jod

Abgewertet haben die Tester zudem mehrere Salze wegen fehlendem Jod. So enthalten zwölf Haushaltssalze und zwei natriumreduzierte Salze keine Jodzusätze und schneiden daher in der Kategorie „Deckung des Bedarfs an Jod, Fluorid und Folsäure“ nur ausreichend ab.

„Wir stellten an das Alltagssalz im Test den Anspruch, dass es mit Jod angereichert ist“, sagt Bockholt. Der Grund: Viele Menschen in Deutschland nehmen zu wenig Jod zu sich. Etwa 30 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Minderjährigen haben laut Robert-Koch-Institut ein erhöhtes Risiko für eine Unterversorgung.

Warum Jod so wichtig ist

Das Bild zeigt eine Schale mit Jod

Jod wird dem Salz in der Regel künstlich zugesetzt.

„Es ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone, die den Energiestoffwechsel, Herzrhythmus und Blutdruck stimulieren, und Wachstum und Gehirnentwicklung regulieren“, heißt es von Stiftung Warentest. Wer täglich sechs Gramm Jodsalz zu sich nehme, könne damit, je nach Jodgehalt des Produktes, 48 bis 71 Prozent seines Tagesbedarfs decken.

Worauf sollten Verbraucher achten?

Ina Bockholt empfiehlt für die Alltagsküche Jodsalz. „Fast alle im Test sind gut.“ Und nicht teuer. Vorn liegen Bad Reichenhaller für 18 Cent und Netto-Marken-Discount für sechs Cent je 100 Gramm.

Elf von 16 Jodsalzen ist zudem Fluorid zugesetzt. Es soll das Karies-Risiko mindern. Und sechs Gramm fluoridiertes Salz decken den Tagesbedarf zu 40 bis 49 Prozent. Die Jod-Fluorid-Salze von Bad Reichenhaller und Kaufland enthalten zudem Folsäure – welche laut Stiftung Warentest die Zellteilung unterstützt und nachweislich Müdigkeit vorbeugt.

Zu viel Salz ist ungesund

So kann etwa das Natriumchlorid das Blutdruck-Risiko erhöhen. Zum ersten Mal hat die Stiftung Warentest diesmal auch sogenanntes „Blutdrucksalz“ getestet. Zwei Salze im Test schneiden dabei gut ab: Die Produkte von Disal und Pansalz. Sie enthalten nur etwa halb so viel Natrium wie herkömmliches Salz.