- Sendehinweis: Hier und heute | 26. März 2025, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Wohnungsgenossenschaften – Vor- und Nachteile
Der beste Schutz vor immer weiter steigenden Mieten – neben Eigentum – sei „genossenschaftliches Wohnen“, sagt Sonja Herzberg vom Mieterbund Rhein-Ruhr. Denn: Wohngenossenschaften arbeiten nicht gewinnorientiert. Und daher seien die Mieten für Genossenschaftswohnungen in aller Regel vergleichsweise niedrig.
Mitglied einer Wohngenossenschaft zu werden, habe darüber hinaus weitere Vorteile: So würden die Genossenschaftsanteile in der Regel besser verzinst als Kautionen. Außerdem seien die Wohnungen meist in einem sehr guten Zustand.
Zudem investierten Wohnungsbaugenossenschaften ihr Vermögen häufig in neue attraktive städtebauliche Projekte. Und schließlich würden Wohnungsgenossenschaften „wirtschaftliche Effizienz mit sozialer Verantwortung und demokratischer Mitbestimmung“ verbinden.

Genossenschaftswohnungen schützen vor immer steigenden Mietpreisen.
Eine Beteiligung an einer Wohnungsgenossenschaft kann allerdings auch Nachteile haben, sagt die Verbraucherzentrale. Wer aus einer Genossenschaft wieder austritt, muss mitunter einige Monate, zum Teil sogar Jahre warten, bis er seine Anteile zurückerhält. Außerdem berge das Ganze finanzielle Risiken. Denn: „Geht die Genossenschaft Pleite, kann auch das Geld für die eigenen Anteile weg sein.“
Wie genau man vorgeht

Vorsicht vor möglichen Trickbetrügern.
Wer sich für eine Mitgliedschaft in einer Wohnungsgenossenschaft interessiert, muss zunächst schauen, welche der deutschlandweit rund 2000 Wohnungsgenossenschaften in der eigenen Region vertreten ist. „Häufig gibt es sie in Städten ab 100 000 Einwohnern“, sagt Herzberg. Informationen dazu gibt es häufig auf den Internetseiten der jeweiligen Stadt oder den Wohnungsgenossenschaften selbst. Doch Vorsicht: Unter den Wohnungsbaugenossenschaften gibt es auch Schwarze Schafe, warnt die Verbraucherzentrale. Lockt eine Genossenschaft etwa mit extrem hohen Renditen oder mit sehr vielen Mitgliedern, aber nur wenigen Wohnungen, sollte man vorsichtig sein.
Hat man eine seriöse Wohnungsgenossenschaft gefunden, muss man dort zunächst Anteile erwerben. „In der Regel sind das drei Netto-Kaltmieten“, sagt Herzberg. „Das entspricht im Grunde dem, was man auf dem normalen Wohnungsmarkt für eine Kaution hinterlegen muss.“

Zunächst erfolgt eine Aufnahme auf die Warteliste.
Daraufhin landet man auf der Warteliste für eine Wohnung der Genossenschaft, die den eigenen Wünschen entspricht. Und sobald eine entsprechende Wohnung frei wird und man an der Reihe ist, bekommt man sie angeboten. Auch da gebe es mitunter lange Wartezeiten, sagt Herzberg. Doch wenn man am Ende eine bezahlbare Wohnung finde, könne sich das Warten durchaus lohnen.
Lösungen für günstigeres Wohnen
Hier und heute. 26.03.2025. 15:09 Min.. Verfügbar bis 26.03.2027. WDR.
Kommunale Wohnungsbauunternehmen
Eine weitere Möglichkeit sei, sich an ein kommunales Wohnungsbauunternehmen zu wenden, sagt Sonja Herzberg. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die in Kooperation mit der jeweiligen Stadt oder einer Kommune Wohnungen vermieten, sagt Herzberg. Und auch diese seien in der Regel vergleichsweise günstig.
Infos und Links zu den jeweiligen Wohnungsbauunternehmen finde man meist auf den Internetseiten der Städte und Kommunen, sagt Herzberg.
Und schließlich gebe es die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen ein eigenes Wohnprojekt zu starten. Dabei schließen sich verschiedene Menschen zusammen: Jung und Alt, solche mit mehr und welche mit weniger finanziellen Mitteln – und kaufen oder bauen eine Immobilie, in der sie gemeinsam wohnen wollen.