Wann man die Kfz-Versicherung kündigen kann
Wer ab dem 1. Januar 2024 zu einem neuen Kfz-Versicherer wechseln möchte, muss den alten Vertrag häufig bis zum 30. November kündigen, sagt Philipp Opfermann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Es gebe allerdings auch Verträge, bei denen das Datum der Fahrzeug-Zulassung entscheidet. In allen Fällen aber gilt: "Sobald der Versicherer die Prämie erhöht, habe ich immer ein Sonderkündigungsrecht", sagt Opfermann. Und das werde nahezu alle Versicherten treffen.
Vergleichsportale wie Check24 rechnen mit einer Erhöhung seitens der Versicherer.
Neben der Stiftung Warentest würden auch die beiden großen Vergleichsportale Verivox und Check24 damit rechnen, dass die Versicherer ihre Preise "im Schnitt um 16 Prozent" erhöhen. Wie sehr die Prämie für den eigenen Vertrag im kommenden Jahr steigen wird, das muss der Versicherer seinen Kunden schriftlich mitteilen. Bis zum Beginn des nächsten Jahres bleibt dafür nicht mehr viel Zeit.
Was man beim Wechsel beachten sollte
Die Versicherer erhöhen ihre Preise unterschiedlich stark. Zunächst sollte man sich daher seinen aktuellen Vertrag anschauen und sich fragen: "Was habe ich versichert und was zahle ich dafür?", sagt Opfermann. "Sobald man dann weiß, wie stark der Beitrag im nächsten Jahr steigen wird, vergleicht man das mit anderen Angeboten."
Helfen können dabei die aktuelle Auswertung von Stiftung Warentest oder auch Vergleichsportale im Internet – wie Verivox und Check24. Doch Vorsicht: "Die beiden sind im Grunde Versicherungsmakler, die nicht mit allen Versicherern zusammenarbeiten."
Daher der Rat von Philipp Opfermann: "Immer mindestens zwei verschiedene Portale nutzen." Eine weitere Möglichkeit: Direkt beim Versicherer auf der Seite nachschauen – oder einfach dort anrufen und nach Angeboten fragen. Und natürlich könne man auch beim eigenen Versicherer nachfragen, was der einem anbietet, wenn man bleibt.
So kann man bei der Kfz-Versicherung sparen
Die steigenden Prämien ließen sich aber auch ein Stück weit abfedern, indem man den Tarif selbst anpasst, sagt Opfermann. "Vielleicht ist das Auto inzwischen in die Jahre gekommen und man braucht statt der Vollkasko- nur noch eine Teilkasko-Versicherung.“
Lohnen könne sich auch, die eigenen Angaben zu den gefahrenen Kilometern noch einmal zu überprüfen. Denn klar: Je weniger man fährt, desto günstiger wird die Versicherung.
Günstiger kann es auch werden, wenn man einen Tarif mit "Telematik" wählt. Dabei zeichnen Sensoren oder eine Smartphone-App das Fahrverhalten auf. Das lohne sich aber in der Regel in erster Linie für Personen, die zu einer "Risikogruppe" für die Versicherer zählen – wie etwa junge Menschen, die mit ihrem Auto häufig nachts und in der Stadt unterwegs seien.
Sparen lässt sich zudem, wenn man den Fahrerkreis reduziert, den Beitrag jährlich bezahlt statt in Raten und eine Selbstbeteiligung vereinbart – also im Schadensfall eine bestimmte Summe aus eigener Tasche übernimmt. Oder sich mit einer sogenannten Werkstattbindung dazu verpflichtet, eventuelle Schäden von einer Partnerwerkstatt der Versicherung beheben zu lassen.
Wie sich bei der KFZ-Versicherung sparen lässt
Hier und heute. 31.10.2023. 07:10 Min.. Verfügbar bis 31.10.2025. WDR.