„Komplett kostenlose Girokonten gibt’s laut Verbraucherportal Finanztip nicht mehr“, sagt Sebastian Moritz. Zwar gebe es nach wie vor einige Konten ohne monatliche Kontoführungsgebühr. „Dafür muss dann aber zum Beispiel ein monatlicher Geldeingang von mehreren hundert Euro erfolgen oder die Bank verlangt Geld für Überweisungen und Abbuchungen.“
Wer zu hohe Gebühren zahlt, kann die Bank auch wechseln.
Bei der Höhe der Kosten gibt es allerdings große Unterschiede: „Stiftung Warentest hat sich 470 Kontomodelle genauer angeschaut, im Schnitt müssen Kunden 117 Euro im Jahr zahlen, manche Banken verlangen aber auch 300 Euro im Jahr“, sagt Moritz. „Da lohnt sich das Vergleichen.“ Denn: Grundsätzlich muss die Kontoführung laut Stiftung Warentest nicht teurer sein als fünf Euro im Monat.
Wer zu viel für sein Girokonto zahlt, kann die Bank wechseln: „Konten bei Onlinebanken sind zum Beispiel in der Regel günstiger“, sagt Sebastian Moritz. „Wenn mir die persönliche Beratung in einer Filiale also nicht so wichtig ist, kann ich hier sparen.“
Das geht aber auch mit der Wahl des passenden Kontomodells: „Es gibt zum Beispiel Konten mit einer relativ niedrigen Grundgebühr, dafür kostet dann aber fast jede Überweisung Geld.“ Ein solches Modell empfehle sich gerade für Leute, die ihr Konto nur wenig nutzen. Außerdem gibt es teilweise Ermäßigungen für Studenten, Auszubildende oder Senioren.
Was darf das Girokonto kosten?
07:05 Min.. Verfügbar bis 22.05.2026.
Worauf sollte ich neben den Kosten noch achten?
Die Kosten sind allerdings nicht alles, worauf man bei der Wahl des passenden Girokontos achten sollte. „Gerade im ländlichen Raum kann es sich lohnen zu schauen, wie viele Geldautomaten die eigene Bank in der Region hat“, sagt Moritz. Bei vielen Onlinebanken gibt es zum Girokonto eine kostenlose Kreditkarte dazu. „Damit kann man dann oft auch an fremden Banken Geld abheben.“
Es lohnt sich auch nachzuschauen welche Bank, wie viele Geldautomaten im Umkreis hat.
Manchmal sind Konten zudem an Versicherungen geknüpft, „es gibt Rabattaktionen oder ich bekomme Geld zurück, wenn ich bei bestimmten Händlern einkaufe“, sagt Moritz. Auch das könne sich im Detail möglicherweise lohnen. „Das muss man sich aber wirklich genau anschauen, damit man am Ende nicht für Dinge bezahlt, die man eigentlich gar nicht braucht.“
Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den Dispozinsen. Im Schnitt betragen diese zwölf Prozent. Laut aktueller Auswertung von „Finanztest“ aus dem März 2024 können sie mitunter aber auch bei rund 17 Prozent liegen. Gerade wer sein Konto häufiger mal überzieht, sollte darauf achten.
„Manchen Menschen ist es auch wichtig, dass die Banken das Geld nachhaltig anlegen“, sagt Sebastian Moritz. „Auch das kann bei der Wahl des Girokontos ein Faktor sein.“
Wie kompliziert ist es, das Girokonto zu wechseln?
Ein Kontowechsel sei mit etwas Aufwand verbunden, sagt Sebastian Moritz. „Aber es ist längst nicht so kompliziert, wie viele denken.“ Außerdem müssten die Banken dabei helfen – und zwar kostenlos.
Oft läuft das digital: „Man loggt sich bei der neuen Bank ein, die schaut sich an, von wem man in letzter Zeit regelmäßig Geld bekommen hat, zum Beispiel der Arbeitgeber oder die Rentenkasse“, sagt Sebastian Moritz. „Die Bank erkennt auch Daueraufträge, zum Beispiel, wenn man regelmäßig einen Mitgliedsbeitrag an einen Sportverein bezahlt.“ Diese Stellen werden dann über die neue Bankverbindung informiert.
Viele Banken versprechen, dass der Kontoumzug damit in wenigen Minuten erledigt ist. Trotzdem empfehle es sich in der Regel, beide Konten noch ein paar Monate parallel laufen zu lassen.